Autor: Bjarne Skötsch Seite 5 von 9

4. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

Donnerstag, 18.Juli 2024, vierter Tag der PfarrRadTour.

Um kurz nach drei Uhr morgens kommen wir in Trondheim an. Von meinen ukrainischen Mitfahrern musste ich geweckt werden, da ich es tatsächlich geschafft hatte, trotz widriger Umstände einzuschlafen.

Was soll ich jetzt tun? Mein neuer Zug nach Mo I Rana geht erst um 7.49 Uhr – und so lange im Bahnhof rumzuhängen, habe ich keine Lust. Außerdem muss ich mich bewegen! Also beschließe ich, eine privat geführte Stadtrundfahrt mit Fahrrad zu unternehmen.

Es ist noch dunkel – und es regnet in Strömen. Also „optimale“ Bedingungen für mein Unternehmen!
Zunächst führt mich mein Weg zur Kathedrale. Die ist zwar geschlossen, aber es herrscht eine himmlische Ruhe! Und beten kann man ja auch VOR der Kirche!

Nach einer ganzen Weile breche ich auf zur Festung Friedrichstein oberhalb der Stadt. Von dort aus soll man einen schönen Blick über die Stadt haben. Das ist auch so – selbst unter den gegebenen Umständen mit Regen, Frühnebel und dämmrigen Licht. Auf dem Weg zur Festung muss ich ordentlich kurbeln, aber das bringt den Kreislauf in Schwung!
Anschließend fahre ich Kreuz und quer durch die Altstadt – und passiere dabei u.a. die Residenz des Königs während seiner Aufenthalte in Trondheim.

Irgendwann habe ich dann genug von der nassen Rundfahrt und kehre zurück zum Bahnhof, wo es schön warm und trocken ist!
Dort kann ich dann auch frühstücken – und dann ist es bald soweit und der Zug ist da!

In rund sieben Stunden soll er mich, wenn diesmal alles klappt, nach Mo I Rana bringen.
Da mir die norwegische Eisenbahn zur Versöhnung einen Komfortsitz spendiert hat, den man zum Liegesitz umfunktionieren kann, schlafe ich in Intervallen den Vormittag hindurch.
Danach genehmige ich mir ein Mittagessen im Zug. Während ich das verzehre und dabei aus dem Fenster schaue, merke ich, warum ich das alles u.a. auf mich nehme: Denn eine großartige Landschaft mit wilden Wäldern und Bergen, Flüssen und Seen zieht am mir vorbei! Dazwischen vereinzelte Häuser oder kleine Siedlungen. Das beeindruckt mich immer wieder!
Gegen 14.30 Uhr erreiche ich Mo I Rana. Von hier aus wollte ich heute morgen mit Fahrrad nach Tonnes fahren (ca.85 km) und von dort aus zur kleinen Insel Myken, wo ich etwas Besonderes vor und deshalb auch schon meine dortige Unterkunft reserviert habe. Das klappt nun leider nicht und ich muss stattdessen mit dem Überlandbus nach Tonnes fahren, der Mo I Rana um 16.00 Uhr verlässt.

Auf dieser Linie gelange ich schließlich bis nach Tonnes, wo schon die Expressfähre wartet. Mit einigen Zwischenstationen bringt die Fahrrad und mich am Ende an mein Tagesziel zur Insel Myken. Wie ich dort übernachte und was mich dort hingetrieben hat, verrate ich morgen!

Tagesleistung: 12 km, 80 Hm.

3. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

PfarrRadTour 2024, 3. Tag, Mittwoch, 17.Juli 2024.

Heute wird mein geiles Weltbild über die Norwegische Eisenbahn einen deutlichen Riss bekommen! Aber zunächst einmal der Reihe nach:
Nach einer einigermaßen erholsamen Nacht, einer warmen Dusche und einem kurzen Frühstück mache ich mich um 9.00 Uhr auf den Weg zum Busbahnhof in Kristiansand. Dort geht um 10.00 Uhr mein Bus nach Oslo. Davor schieße ich aber noch ein Foto von der Bucht, an der ich übernachtet hatte (siehe Bild!) – und auf dem Weg zum Bahnhof mache ich auch einen kurzen Stopp an der leider geschlossenen Kathedrale.

Beim Zeltabbau habe ich wieder Glück, da es währenddessen trocken ist und ich das Zelt zwar feucht, aber eben nicht tritschnass einpacken kann!
Am Busterminal will der Fahrer mich wegen des Fahrrades zunächst nicht mitnehmen, bis ich ihm zeigen kann, dass ich reserviert habe. Danach ist das kein Problem mehr und er hilft mir bereitwillig, das Fahrrad im Gepäckraum zu verstauen.

Vier Stunden später sind wir in Oslo. Zwischendurch hat sogar mal die Sonne ein wenig in den Bus geschienen, aber inzwischen regnet es wieder.
Da ich früh dran bin, kann ich noch etwas essen bis der Zug kommt, der Fahrrad und mich zunächst einmal nach Trondheim bringen wird.
Mit ganz leichter Verspätung geht es dann kurz nach 16.00 Uhr los. Allerdings dauert die Fahrt zunächst nicht lange. Denn bei Eidsvoll ist erst einmal Schluss! Wir bleiben stehen! Im Verlauf der nächsten Stunden erfahren wir, dass es einen Defekt an der Oberleitung gibt. Man wagt zunächst einmal keine Prognose, wie es weiter geht. Aber nach vier Stunden setzt sich der Zug wieder in Bewegung. Und da ist er dann, der kleine Riss in meinem heilen Weltbild über die Norwegische Eisenbahn: Denn nicht nur die Deutsche Bahn kann Verspätung!

Durch die Unterbrechung werde ich leider meinen Anschlusszug von Trondheim nach Mo I Rana verpassen. Dadurch gerät zwar mein weiteres Programm am morgigen Tag ins Wanken, aber Herausforderungen sind ja dazu da, dass man sich ihnen stellt und sie möglichst besteht!
Tagesleistung: 5 km, 50 Höhenmeter.

2. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

Zweiter Tag der PfarrRadTour: Dienstag, 16.Juli 2024.

Pünktlich zum Beginn meiner Tour gibt es: Regen! Am Morgen nach einer erfreulich guten Nacht war es nur leichter Nieselregen. Aber als ich nach gut vier Stunden in Hirtshals ankomme, ist er schon ergiebiger. Und auf den zwei Kilometern vom Parkplatz zum Fährterminal regnet es richtig. So werde ich gleich Mal wieder eingestimmt auf das, was kommen – könnte. Es muss ja nicht.

Am Terminal gibt es zwar eine Wartehalle, aber da ich nicht weiß, ab wann das Boarding beginnt, stehe ich – wie die anderen Biker auch, doch eine ganze Zeit im Regen und warte.
Schließlich kommt die Fähre und öffnet erst einmal ihren Bauch, um Platz für Neues zu machen.

Danach dürfen die Biker als erste am Board – und da sich niemand entschließen kann und der Offizielle heftig winkt, fahre ich halt mal los
An Board gibt es einen eigenen Platz für die Bikes, an dem wir sie dann wegen des Wellengangs anbinden (siehe Bild!).

Zweieinhalb Stunden später sind wir dann in Kristiansand in Norwegen. Nach einer kurzen Orientierung finde ich den Weg zum Campingplatz Rolingheden. Dort weißt man mir einen Platz direkt am Eingang unter einem großen Baum zu. Während des Zeltaufbaus regnet es erfreulicherweise nicht, sodass ich alles trocken hinbekomme.
Bald darauf beginnt es wieder zu regnen, aber ich verabschiede mich in die Nachtruhe!

1. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

Montag, 15. Juli 2024 – 1.Tag der diesjährigen PfarrRadTour.

Nun soll sie also wieder starten: die PfarrRadTour 2024!
Nach vielen Vorbereitungen packe ich mein Auto mit meiner Ausrüstung und natürlich mit: Fahrrad! Das war gerade zur Inspektion und ist bereit für neue Taten!

Am frühen Morgen und Vormittag arbeite ich noch letzte Aufgaben im Pfarramt ab. Einiges muss ich unterwegs noch per Telefon klären, aber so wie es aussieht, werde ich während diverser Staus genug Zeit dafür haben.
Um 10.00 Uhr geht es dann los – und auf dem Weg zur Autobahn erledige ich noch letzte Botengänge für das Pfarramt.

Heute werde ich bis Flensburg fahren, dort übernachten – und morgen dann nach Hirtshals in Dänemark fahren. Von dort geht es dann per Fähre nach Kristianstand in Norwegen und dann Richtung Nordkapp, dem Ziel der diesjährigen Tour

Hinweis: Anklicken zum Vergrößern

Nach 15 Baustellen und zwei einstündigen Staus komme ich um 20.00 Uhr schließlich in Busdorf bei Flensburg an. Unterwegs hatte ich in den Stauphasen tatsächlich genug Zeit, alle ausstehenden Telefonate zu führen und restliche Orga-Arbeiten zu erledigen 🙂 !
Zum Übernachten habe ich mich vorab in einem „roatel“ eingemietet. Das ist ein Hotel an der Straße (engl.: „road“), welches aus Containern besteht (siehe Bild!). Das möchte ich einmal ausprobieren – und außerdem ist es recht günstig!

Tatsächlich ist das Zimmer im Container klein, aber fein! Es ist sehr sauber und mit viel Verstand eingerichtet: Bett, Tischchen, Sitzgelegenheit, Dusche und WC – alles da! Und Fahrrad passt auch noch rein, damit es in der Nacht nicht so einsam dasteht 🙂 !
Nun habe ich noch Zeit, einiges für die Tour zu lesen, denn die Bücher in denen ich schmökere, werde ich wegen des Gewichts natürlich nicht mitnehmen!
Kurz vor Mitternacht wird es dann Zeit, das Licht zu löschen, um noch eine Mütze Schlaf zu bekommen.

Gefahrene Autokilometer: 711.
Mit dem Fahrrad: vernachlässigbar!

Abschied des Kirchenchores

Nach nahezu 130 Jahren endet die musikalische Mitwirkung bei Gottesdiensten

Mit dem Silvestergottesdienst verabschiedete sich in der Gemeinde unser Kirchenchor mit seinem Chorleiter Friedhelm Kunz, der über 48 Jahre den Chor dirigierte. In der Tat war dieser Abschied eine schwere Entscheidung, die aber nach reiflichem Überlegen unvermeidlich war. Denn eine starke Überalterung (Durchschnittsalter über 78 Jahre), das damit verbundene starke Nachlassen der stimmlichen Fähigkeiten und schließlich auch der fehlende Nachwuchs haben letztendlich zu dieser Entscheidung geführt.

Nach nahezu 130 Jahren endet damit eine Ära, in der unser Kirchenchor unser Gemeindeleben mitgestaltete und bereicherte. In der letzten offiziellen Chorprobe erinnerte der Chorleiter noch einmal an viele Höhepunkte in der Geschichte des Chores, aber auch an die gelungene und gewinnbringende Gemeinschaft in all den Jahren.

Darum werden sich die Sängerinnen und Sänger sicherlich auch weiterhin in regelmäßigen Abständen zu gemeinsamen Aktivitäten treffen, um die langjährig gewachsene Gemeinschaft auch künftig aufrecht zu erhalten und zu pflegen.

Pfarrer Diringer bedankte sich bei den Mitgliedern des Chores für ihr z.T. jahrzehntelanges Engagement. Bei der letzten Probe waren einige von ihnen für 25, 50 und sogar 70-jähriges Engagement ausgezeichnet worden!

Ein besonderer Dank galt dem Dirigenten Friedhelm Kunz, der fast 50 Jahre bei Wind und Wetter aus der Südpfalz zu den wöchentlichen Proben und den Auftritten anreiste. Mit seiner speziellen Mischung von Fördern und Fordern dirigierte er den Chor lange auf einem hohen Niveau ! Dabei achtete jedoch stets darauf, dass die Freude am gemeinsamen Singen nicht zu kurz kam. So hatten die gemeinsamen Proben einen festen Platz im wöchentlichen Programm der Sängerinnen und Sänger, ebenso wie die gemeinsamen Auftritte und Feiern.

Im Namen der Kirchengemeinde überreichte Pfarrer Diringer dem Chorleiter Karten für ein besonderes konzertantes Ereignis in der Region. Diese sind für ihn und seine Frau bestimmt, die ihm in all den Jahren auch in seinem Engagement für den Böhler Kirchenchor zur Seite stand und ihn dabei unterstützte.
Allen Beteiligten herzlichen Dank und die besten Wünschen für eine gesegnete Zukunft!

Kleidersammlung für Bethel

Reisetagebuch PfarrRadTour 2023 – ein Rückblick

„Vom Polarkreis zur Eismeerkathedrale“

so lautete der Arbeitstitel meiner diesjährigen PfarrRad-Tour. Und tatsächlich kam ich ja mit dem Zug am Polarkreis vorbei und konnte das Polarkreisdenkmal auch deutlich wahrnehmen (Siehe Bild!)

Unterwegs ging ich auch der kuriosen Frage nach, was man denn eigentlich meint, wenn man auf den Lofoten, oder in Tromsø von einer „Kathedrale“ spricht. Die Antwort fand ich am 11. Tag der PfarrRadTour („Lofotenkathedrale“ in Kabelvåg) und am 17. Tag („Eismeerkathedrale“ in Tromsø). Beide Kirchen beeindrucken durch ihre Größe und Gestaltung – sind aber eigentlich „ganz normale“ Gemeindekirchen!

Die „echten“ Kathedralen in Tromsø sind dabei nicht so im Blick, obwohl auch sie auf ihre Art sehr eindrücklich sind! (Vgl. 17. Tag!)

Unterwegs passierten wir eine ganze Reihe von Kirchen, die es ebenfalls wert gewesen wären, in den Tagesberichten erwähnt zu werden. Eine davon ist die Kirche in Flakstad. (Siehe Bild!)

1780 fertig gestellt, hat sie als zweitälteste Kirche auf den Lofoten eine ganz interessante Baugeschichte. So kam sie z.B. zu ihrem für die Gegend unüblichen Zwiebeldach, weil ihr Bauholz aus Russland stammt (orthodoxe Kirchen!). Es wurde seinerzeit gegen Stockfisch eingetauscht!

Ihre Vorgängerin wurde aus Treibholz erbaut und blieb zum Feiern der Gottesdienste stehen, bis man die neue Kirche um sie herum gebaut hatte. Erst dann trug man die alte Kirche ab und entsorgte ihre abgebauten Teile durch die Tür der neuen Kirche!

Die Flakstad-Kirche war auch eine der Wahlkirchen, die mir schon auf meiner Tour im Vorjahr begegneten – und in denen die Abgeordneten des ersten norwegischen Parlaments gewählt wurden. Welche sich genauer für dieses interessante Kirchlein interessieren, denen sei die die folgende Website empfohlen: https://www.norwegenstube.de/flakstad-kirke .

Mit der sog. „Drachenkirche“ in Buksnes, begegnete mir am 9. Tag der PfarrRadTour ein Beispiel für das, was ich im Studium unter dem Begriff „Inkulturation“ kennen gelernt habe: nämlich das Berücksichtigen kultureller Eigenheiten bei der Ausbreitung des Christentums!

Auch die Frage, was ein Pastor aus Hamburg mit dem „Tod in den Lofoten“ zu tun hat, konnte ich während meiner PfarrRadTour beantworten, als wir am 10. Tag das Vandrerhjem, also die Jugendherberge besuchten, in der die Titelheldin Zuflucht und neue Freunde gefunden hatte. Einen Tag zuvor waren wir am Strand in Uttakleiv,  wo der neue Freund der Romanheldin die bedeutende Frage nach Gott gestellt hatte – und noch einen Tag zuvor fuhren wir auf dem Weg zum ersten Ort namens „Å“ durch Sørvågen, wo unsere Heldin den Abend vor dem Showdown in der Munkebu-Hütte verbracht hatte. Ein Blick hinauf in die zerklüfteten Berge ließ etwas von der Dramatik ahnen, die der Kollege in seinem Roman geschildert hat. Nebenbei gesagt ist dieser nur noch antiquarisch zu erwerben!

Der Fortsetzungsroman spielt übrigens auf dem Olavsweg, der mir noch von meiner letztjährigen PfarrRadTour in lebendiger Erinnerung ist. Und dieser Nationalheilige Norwegens begegnete mir tatsächlich auch in die-sem Jahr, als mir in der kleinen katholischen Holzkathedrale in Tromsø ein Exemplar der katholischen Monatszeitschrift in die Hände geriet. Denn das heißt – wie könnte es auch anders sein? – : „St. Olav“!

Wenn ich an die diesjährige Tour zurückdenke und meine Eindrücke in wenige Worte fassen sollte, dann fällt mir zunächst das Wort „Weite“ ein! Immer wieder konnten wir weit vorausschauen – oder unsere Gedanken in die Weite schweifen lassen! Für Beides war Platz und Gelegenheit – und Beides war sehr wohltuend und inspirierend! Dazu kam die Ruhe, die vor allem auf den Nebenstraßen und den Nebenwegen unsere ständige Begleiterin war!

Ein anderes Stichwort wäre vielleicht „urtümlich“! Denn nicht nur die Landschaft, sondern auch vieles, was darin zu finden war, wirkte so auf seine Weise, z.B. das Haus, welches sich direkt neben einem unserer Zeltplätze befand – und noch durchaus bewohnt ist! „Erhalten durch Verwenden“ – Dieser norwegische Leitspruch fiel mir schon im letzten Jahr auf – und dieses Jahr wieder. Und manchmal führt dieses moderne „Verwenden“ zurück in eine ganz ursprüngliche Haltung gegenüber der Natur und allem, was darinnen ist!

Schließlich wären auch noch die vielen Brücken zu erwähnen, die wir auf unserer Tour überquerten. Mit dem Fahrrad war ich in diesem Jahr während der eigentlichen Tour ausschließlich auf Inseln unterwegs. Die Lofoten und die Vesteralen sind jeweils eine Inselgruppe. Dazu kamen noch die Inseln Senja, Kvaløya und Trom-søya. Mal erreichten wir die jeweils nächste Inseln mit dem Schiff – was einen eigenen Beitrag wert wäre – mal durch einen unterirdischen Tunnel – was wieder einen eigenen Beitrag wert wäre – und oft eben auch über Brücken.

Im Rückblick war da viel Gelegenheit, zu erfahren – und darüber nachzudenken – wie mühsam es sein kann, solche Brücken zu überqueren, – oder eine der vielen, vielen anderen Steigungen, aber auch wie lohnend und wertvoll! Und wenn man das dann auf die Beziehungen zu Menschen bezieht …; – aber hier kann sich jeder und jede seine oder ihre eigenen Gedanken machen!

Am Ende habe ich dann tatsächlich mein Ziel erreicht – die sogenannte „Eismeerkathedrale“ in der Stadt Tromsø! Auch dieser Weg führte über eine – Brücke! Und am anderen Ende dieser Brücke nahm ich mir Zeit in dieser ganz besonderen Kirche, um zurück – und ein Stück weit auch in die Zukunft zu blicken: auf das, was war – und auf das, was vielleicht sein kann / auf das, was ich geschafft habe, auf dieser Tour und in diesem Leben – und auf das, was noch vor mir liegt!

Bei allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben, möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken! Es war schön und manchmal auch ein wenig beflügelnd, zu wissen, dass Menschen zuhause mehr oder weniger großen Anteil an unserem Tun und Ergehen nahmen! Möglich wurde das auch und gerade dadurch, dass Bjarne Skötsch sich stets mit großer Hingabe um das Einstellen meiner Berichte auf der Homepage der Kirchengemeinde gekümmert hat. Dafür meinen herzlichsten Dank! Ein besonderer Dank gilt auch meinem Mitfahrer Hans-Peter, der mir ein sehr angenehmer Begleiter auf der Tour war. Da wir uns vorher nicht kannten, war diese gemeinsame Aktion durchaus ein Experiment, welches wir am Ende wohl als sehr gelungen bezeichnen dürfen 🙂 !

Bedanken möchte ich mich, auch im Namen meiner Frau, für alle Zeichen der Anteilnahme am Tod meines Schwiegervaters. Manchmal kommen Dinge anders, als geplant. Und so fiel die diesjährige PfarrRadTour durch dieses besondere Geschehen in diesem Jahr kürzer aus, als geplant.

Dennoch sind es am Ende 631 km geworden und ungefähr 5100 Hm, für die ich rund 52 Stunden im Sattel saß. Die „nicht nennenswerten Höhenmeter“ haben sich am Ende auf über 300 addiert, woran man erkennen kann, dass wir durchaus auch den kleinen Dingen eine größere Beachtung schenken dürfen 🙂 ! Und noch zwei Zahlen vom Tacho für die Statistiker/innen: Meine Höchstgeschwindigkeit betrug (natürlich bergab!) 55,2 km/h und die durchschnittliche Trittfrequenz war 57 Umdrehungen/ Minute. Schon jetzt bedanke ich mich herzlich bei allen, welche ein wichtiges Anliegen dieser Tour unterstützen und „Kilometergeld“ für die Sanierung unserer Kirche spenden! Gott segne diese Spender/innen und ihre Gaben!

Schließlich möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, welche diese Reise zu etwas Besonderem gemacht haben. Das sind zuerst und zunächst die Menschen in Norwegen! Durch ihre freundliche, offene und unkomplizierte Art haben sie uns den Weg geebnet, wo sie konnten! Aber auch Menschen aus anderen Nationen, aus Deutschland, Polen, Italien und anderen mehr begegneten uns als Brüder und Schwestern im Geist, was bestimmt auch durch diese besondere Atmosphäre in Norwegen begünstigt wurde.

Neben meinem Chef im Himmel gilt mein größter Dank meiner Frau, die mich auch in diesem Jahr – und auch unter diesen besonderen Umständen – wieder ziehen ließ und das Anliegen der PfarrRadTour uneigennützig und rückhaltlos unterstützte!

So gesegnet grüße ich, bis zur PfarrRadTour 2024 herzlich,

Ihr und Euer

21. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2023

Kurz vor 10.00 Uhr legte die „Color Fantasy“ im Kieler Hafen an. Bei der Einfahrt in die Kieler Bucht hatte ich neben den feststehenden Sehenswürdigkeiten u.a. auch die „Gorch Fock“ mit tadellos eingerollten Segeln am Marinehafen liegen sehen. Beim Verlassen der Fähre hatte ich Glück, weil ich recht zügig von Bord kam.

Nach knapp 2 km war ich dann auch bei meinem Auto. Das würde dann rasch beladen, damit ich bald los käme. Doch schon bei der Einfahrt auf die Hauptstraße geriet ich in den ersten Stau! Der entstand dadurch, dass die Ausfallstraße Richtung Autobahn wegen Bauarbeiten voll gesperrt war. Danach folgten noch zwei weitere Staus vor dem Elbtunnel in Hamburg und im weiteren Verlauf der Strecke.

Um 19.30 Uhr bin ich dann in Böhl am Pfarramt vorgefahren. Und damit war die diesjährige PfarrRadTour dann wirklich zu Ende!
Tagesleistung: 3 km, ohne nennenswerte Höhenmeter, in ca. 15 Minuten (mit Ampel usw.!)
Morgen möchte ich an dieser Stelle noch einen kurzen Rückblick auf die diesjährige PfarrRadTour versuchen!
Bis dahin, bleiben Sie / bleibt ihr behütet!

20. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2023

Inzwischen habe ich nach rund neunstündlicher Nachtfahrt, unterbrochen durch zwei halbstündige Pausen, den Großraum Oslo erreicht. Bevor ich startete, hab es noch einen sehr eindrücklichen Sonnenuntergang vor typisch norwegischer Kulisse zu bewundern (Bild!). Da die Fahrt gut und zügig verlaufen ist, habe ich noch Zeit, im Flughafen Gardermoen nachzuforschen, ob sich jemand etwas mit meinem immer noch fehlenden Personalausweis getan hat.
Das ist leider nicht der Fall. Der zuständige Polizist versichert mit jedoch, dass ich auch ohne dieses Dokument aus Norwegen ausreisen könne – und das ist dann ja immerhin etwas!

Anschließend fuhr ich dann in den Osloer Stadtteil Helsfyr, um meinen Mietwagen abzugeben, mit dem ich in der Nacht ab Trondheim den südlichen Teil Norwegens durchquert habe.
Von dort aus fuhr ich dann noch bei trockener Witterung mit Fahrrad die 7 km bis zur Fähre nach Kiel. In der Nacht hatte es öfter geregnet.
Das Einchecken ging problemlos. Doch als ich mit einer Gruppevon Motorradfahrern darauf wartete, dass wir auf die Fähre dürfen, öffneten sich die Schleusen des Himmels und wir holten alle unser Regenzeug heraus, sofern wir nicht schon drin stecken. Schließlich könnten wir aber an Bord – und nachdem Fahrrad abgestellt und gesichert war, konnte ich auch meine Kabine beziehen.
Nun fahren wir über Nacht nach Kiel (Bilder!) und dann versuche ich zügig nach Hause zu kommen. Von dort aus werde ich mich dann – so Gott will und alles gut geht – zum Abschluss der diesjährigen PfarrRadTour noch einmal melden.

Bis dahin bleibt ihr / bleiben Sie behütet!
Tagesleistung: 7 km, ohne nennenswerte Höhenmeter in einer knappen halben Stunde.

19. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2023

Was für ein Tag! Gestern Nacht hatte ich noch eine Zusage für ein Auto bekommen, welches Fahrrad und mich von Trondheim nach Oslo bringen sollte und war einigermaßen erleichtert. Doch während ich heute Vormittag im Bus saß, wurde diese Zusage widerrufen!
Das Problem war, dass ich nicht direkt bei einem Verleiher angefragt hatte, sondern über ein Buchungsportal. Die müssten das dann mit der Verleihfirma klären – und bekamen dann die Absage!
Also ging das Ganze wieder von vorne los – und mein Smartphone lief heiß.
Doch es gab eine Absage nach der anderen!

Das ging dann so weiter,bis ich auf die Idee kam, nicht nach einem PKW, sondern nach einem Transporter zu suchen!
Bei einem großen Anbieter hatte ich dann schließlich Glück! Und nun sitze ich im Zug nach Trondheim und harre der Dinge, die da kommen sollen!
Dabei zieht wieder diese großartige norwegische Landschaft an mir vorbei! Sie tut das zwischendurch sogar bei gutem Wetter, nachdem der Morgen mit Regen begonnen – und mich dieser Regen auch den ganzen Tag über immer wieder begleitet hat.

Und so sieht die Lösung aus; Fahrrad ist sicher in einem Ford Caddy verstaut und hat mit dem übrigen Gepäck noch viel Platz!
Mir steht jetzt eine Nachtfahrt bevor, die irgendwann morgen Vormittag enden wird. Und im 23.00 Uhr geht es dann los! Vor mir liegen rund 560 km, die zum Teil nur mit 50 – 80 km/h zu fahren sind.
Wie es mir dabei ergangen ist, schreibe ich morgen!
Bis dahin: Bleibt ihr / bleiben Sie behütet!
Tagesleistung: 0 km / Hm / Stunden. Stattdessen ist in der Nacht Durchhalten gefragt!

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