Autor: Bjarne Skötsch Seite 1 von 5

Abschied des Kirchenchores

Nach nahezu 130 Jahren endet die musikalische Mitwirkung bei Gottesdiensten

Mit dem Silvestergottesdienst verabschiedete sich in der Gemeinde unser Kirchenchor mit seinem Chorleiter Friedhelm Kunz, der über 48 Jahre den Chor dirigierte. In der Tat war dieser Abschied eine schwere Entscheidung, die aber nach reiflichem Überlegen unvermeidlich war. Denn eine starke Überalterung (Durchschnittsalter über 78 Jahre), das damit verbundene starke Nachlassen der stimmlichen Fähigkeiten und schließlich auch der fehlende Nachwuchs haben letztendlich zu dieser Entscheidung geführt.

Nach nahezu 130 Jahren endet damit eine Ära, in der unser Kirchenchor unser Gemeindeleben mitgestaltete und bereicherte. In der letzten offiziellen Chorprobe erinnerte der Chorleiter noch einmal an viele Höhepunkte in der Geschichte des Chores, aber auch an die gelungene und gewinnbringende Gemeinschaft in all den Jahren.

Darum werden sich die Sängerinnen und Sänger sicherlich auch weiterhin in regelmäßigen Abständen zu gemeinsamen Aktivitäten treffen, um die langjährig gewachsene Gemeinschaft auch künftig aufrecht zu erhalten und zu pflegen.

Pfarrer Diringer bedankte sich bei den Mitgliedern des Chores für ihr z.T. jahrzehntelanges Engagement. Bei der letzten Probe waren einige von ihnen für 25, 50 und sogar 70-jähriges Engagement ausgezeichnet worden!

Ein besonderer Dank galt dem Dirigenten Friedhelm Kunz, der fast 50 Jahre bei Wind und Wetter aus der Südpfalz zu den wöchentlichen Proben und den Auftritten anreiste. Mit seiner speziellen Mischung von Fördern und Fordern dirigierte er den Chor lange auf einem hohen Niveau ! Dabei achtete jedoch stets darauf, dass die Freude am gemeinsamen Singen nicht zu kurz kam. So hatten die gemeinsamen Proben einen festen Platz im wöchentlichen Programm der Sängerinnen und Sänger, ebenso wie die gemeinsamen Auftritte und Feiern.

Im Namen der Kirchengemeinde überreichte Pfarrer Diringer dem Chorleiter Karten für ein besonderes konzertantes Ereignis in der Region. Diese sind für ihn und seine Frau bestimmt, die ihm in all den Jahren auch in seinem Engagement für den Böhler Kirchenchor zur Seite stand und ihn dabei unterstützte.
Allen Beteiligten herzlichen Dank und die besten Wünschen für eine gesegnete Zukunft!

Kleidersammlung für Bethel

Reisetagebuch PfarrRadTour 2023 – ein Rückblick

„Vom Polarkreis zur Eismeerkathedrale“

so lautete der Arbeitstitel meiner diesjährigen PfarrRad-Tour. Und tatsächlich kam ich ja mit dem Zug am Polarkreis vorbei und konnte das Polarkreisdenkmal auch deutlich wahrnehmen (Siehe Bild!)

Unterwegs ging ich auch der kuriosen Frage nach, was man denn eigentlich meint, wenn man auf den Lofoten, oder in Tromsø von einer „Kathedrale“ spricht. Die Antwort fand ich am 11. Tag der PfarrRadTour („Lofotenkathedrale“ in Kabelvåg) und am 17. Tag („Eismeerkathedrale“ in Tromsø). Beide Kirchen beeindrucken durch ihre Größe und Gestaltung – sind aber eigentlich „ganz normale“ Gemeindekirchen!

Die „echten“ Kathedralen in Tromsø sind dabei nicht so im Blick, obwohl auch sie auf ihre Art sehr eindrücklich sind! (Vgl. 17. Tag!)

Unterwegs passierten wir eine ganze Reihe von Kirchen, die es ebenfalls wert gewesen wären, in den Tagesberichten erwähnt zu werden. Eine davon ist die Kirche in Flakstad. (Siehe Bild!)

1780 fertig gestellt, hat sie als zweitälteste Kirche auf den Lofoten eine ganz interessante Baugeschichte. So kam sie z.B. zu ihrem für die Gegend unüblichen Zwiebeldach, weil ihr Bauholz aus Russland stammt (orthodoxe Kirchen!). Es wurde seinerzeit gegen Stockfisch eingetauscht!

Ihre Vorgängerin wurde aus Treibholz erbaut und blieb zum Feiern der Gottesdienste stehen, bis man die neue Kirche um sie herum gebaut hatte. Erst dann trug man die alte Kirche ab und entsorgte ihre abgebauten Teile durch die Tür der neuen Kirche!

Die Flakstad-Kirche war auch eine der Wahlkirchen, die mir schon auf meiner Tour im Vorjahr begegneten – und in denen die Abgeordneten des ersten norwegischen Parlaments gewählt wurden. Welche sich genauer für dieses interessante Kirchlein interessieren, denen sei die die folgende Website empfohlen: https://www.norwegenstube.de/flakstad-kirke .

Mit der sog. „Drachenkirche“ in Buksnes, begegnete mir am 9. Tag der PfarrRadTour ein Beispiel für das, was ich im Studium unter dem Begriff „Inkulturation“ kennen gelernt habe: nämlich das Berücksichtigen kultureller Eigenheiten bei der Ausbreitung des Christentums!

Auch die Frage, was ein Pastor aus Hamburg mit dem „Tod in den Lofoten“ zu tun hat, konnte ich während meiner PfarrRadTour beantworten, als wir am 10. Tag das Vandrerhjem, also die Jugendherberge besuchten, in der die Titelheldin Zuflucht und neue Freunde gefunden hatte. Einen Tag zuvor waren wir am Strand in Uttakleiv,  wo der neue Freund der Romanheldin die bedeutende Frage nach Gott gestellt hatte – und noch einen Tag zuvor fuhren wir auf dem Weg zum ersten Ort namens „Å“ durch Sørvågen, wo unsere Heldin den Abend vor dem Showdown in der Munkebu-Hütte verbracht hatte. Ein Blick hinauf in die zerklüfteten Berge ließ etwas von der Dramatik ahnen, die der Kollege in seinem Roman geschildert hat. Nebenbei gesagt ist dieser nur noch antiquarisch zu erwerben!

Der Fortsetzungsroman spielt übrigens auf dem Olavsweg, der mir noch von meiner letztjährigen PfarrRadTour in lebendiger Erinnerung ist. Und dieser Nationalheilige Norwegens begegnete mir tatsächlich auch in die-sem Jahr, als mir in der kleinen katholischen Holzkathedrale in Tromsø ein Exemplar der katholischen Monatszeitschrift in die Hände geriet. Denn das heißt – wie könnte es auch anders sein? – : „St. Olav“!

Wenn ich an die diesjährige Tour zurückdenke und meine Eindrücke in wenige Worte fassen sollte, dann fällt mir zunächst das Wort „Weite“ ein! Immer wieder konnten wir weit vorausschauen – oder unsere Gedanken in die Weite schweifen lassen! Für Beides war Platz und Gelegenheit – und Beides war sehr wohltuend und inspirierend! Dazu kam die Ruhe, die vor allem auf den Nebenstraßen und den Nebenwegen unsere ständige Begleiterin war!

Ein anderes Stichwort wäre vielleicht „urtümlich“! Denn nicht nur die Landschaft, sondern auch vieles, was darin zu finden war, wirkte so auf seine Weise, z.B. das Haus, welches sich direkt neben einem unserer Zeltplätze befand – und noch durchaus bewohnt ist! „Erhalten durch Verwenden“ – Dieser norwegische Leitspruch fiel mir schon im letzten Jahr auf – und dieses Jahr wieder. Und manchmal führt dieses moderne „Verwenden“ zurück in eine ganz ursprüngliche Haltung gegenüber der Natur und allem, was darinnen ist!

Schließlich wären auch noch die vielen Brücken zu erwähnen, die wir auf unserer Tour überquerten. Mit dem Fahrrad war ich in diesem Jahr während der eigentlichen Tour ausschließlich auf Inseln unterwegs. Die Lofoten und die Vesteralen sind jeweils eine Inselgruppe. Dazu kamen noch die Inseln Senja, Kvaløya und Trom-søya. Mal erreichten wir die jeweils nächste Inseln mit dem Schiff – was einen eigenen Beitrag wert wäre – mal durch einen unterirdischen Tunnel – was wieder einen eigenen Beitrag wert wäre – und oft eben auch über Brücken.

Im Rückblick war da viel Gelegenheit, zu erfahren – und darüber nachzudenken – wie mühsam es sein kann, solche Brücken zu überqueren, – oder eine der vielen, vielen anderen Steigungen, aber auch wie lohnend und wertvoll! Und wenn man das dann auf die Beziehungen zu Menschen bezieht …; – aber hier kann sich jeder und jede seine oder ihre eigenen Gedanken machen!

Am Ende habe ich dann tatsächlich mein Ziel erreicht – die sogenannte „Eismeerkathedrale“ in der Stadt Tromsø! Auch dieser Weg führte über eine – Brücke! Und am anderen Ende dieser Brücke nahm ich mir Zeit in dieser ganz besonderen Kirche, um zurück – und ein Stück weit auch in die Zukunft zu blicken: auf das, was war – und auf das, was vielleicht sein kann / auf das, was ich geschafft habe, auf dieser Tour und in diesem Leben – und auf das, was noch vor mir liegt!

Bei allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben, möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken! Es war schön und manchmal auch ein wenig beflügelnd, zu wissen, dass Menschen zuhause mehr oder weniger großen Anteil an unserem Tun und Ergehen nahmen! Möglich wurde das auch und gerade dadurch, dass Bjarne Skötsch sich stets mit großer Hingabe um das Einstellen meiner Berichte auf der Homepage der Kirchengemeinde gekümmert hat. Dafür meinen herzlichsten Dank! Ein besonderer Dank gilt auch meinem Mitfahrer Hans-Peter, der mir ein sehr angenehmer Begleiter auf der Tour war. Da wir uns vorher nicht kannten, war diese gemeinsame Aktion durchaus ein Experiment, welches wir am Ende wohl als sehr gelungen bezeichnen dürfen 🙂 !

Bedanken möchte ich mich, auch im Namen meiner Frau, für alle Zeichen der Anteilnahme am Tod meines Schwiegervaters. Manchmal kommen Dinge anders, als geplant. Und so fiel die diesjährige PfarrRadTour durch dieses besondere Geschehen in diesem Jahr kürzer aus, als geplant.

Dennoch sind es am Ende 631 km geworden und ungefähr 5100 Hm, für die ich rund 52 Stunden im Sattel saß. Die „nicht nennenswerten Höhenmeter“ haben sich am Ende auf über 300 addiert, woran man erkennen kann, dass wir durchaus auch den kleinen Dingen eine größere Beachtung schenken dürfen 🙂 ! Und noch zwei Zahlen vom Tacho für die Statistiker/innen: Meine Höchstgeschwindigkeit betrug (natürlich bergab!) 55,2 km/h und die durchschnittliche Trittfrequenz war 57 Umdrehungen/ Minute. Schon jetzt bedanke ich mich herzlich bei allen, welche ein wichtiges Anliegen dieser Tour unterstützen und „Kilometergeld“ für die Sanierung unserer Kirche spenden! Gott segne diese Spender/innen und ihre Gaben!

Schließlich möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, welche diese Reise zu etwas Besonderem gemacht haben. Das sind zuerst und zunächst die Menschen in Norwegen! Durch ihre freundliche, offene und unkomplizierte Art haben sie uns den Weg geebnet, wo sie konnten! Aber auch Menschen aus anderen Nationen, aus Deutschland, Polen, Italien und anderen mehr begegneten uns als Brüder und Schwestern im Geist, was bestimmt auch durch diese besondere Atmosphäre in Norwegen begünstigt wurde.

Neben meinem Chef im Himmel gilt mein größter Dank meiner Frau, die mich auch in diesem Jahr – und auch unter diesen besonderen Umständen – wieder ziehen ließ und das Anliegen der PfarrRadTour uneigennützig und rückhaltlos unterstützte!

So gesegnet grüße ich, bis zur PfarrRadTour 2024 herzlich,

Ihr und Euer

21. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2023

Kurz vor 10.00 Uhr legte die „Color Fantasy“ im Kieler Hafen an. Bei der Einfahrt in die Kieler Bucht hatte ich neben den feststehenden Sehenswürdigkeiten u.a. auch die „Gorch Fock“ mit tadellos eingerollten Segeln am Marinehafen liegen sehen. Beim Verlassen der Fähre hatte ich Glück, weil ich recht zügig von Bord kam.

Nach knapp 2 km war ich dann auch bei meinem Auto. Das würde dann rasch beladen, damit ich bald los käme. Doch schon bei der Einfahrt auf die Hauptstraße geriet ich in den ersten Stau! Der entstand dadurch, dass die Ausfallstraße Richtung Autobahn wegen Bauarbeiten voll gesperrt war. Danach folgten noch zwei weitere Staus vor dem Elbtunnel in Hamburg und im weiteren Verlauf der Strecke.

Um 19.30 Uhr bin ich dann in Böhl am Pfarramt vorgefahren. Und damit war die diesjährige PfarrRadTour dann wirklich zu Ende!
Tagesleistung: 3 km, ohne nennenswerte Höhenmeter, in ca. 15 Minuten (mit Ampel usw.!)
Morgen möchte ich an dieser Stelle noch einen kurzen Rückblick auf die diesjährige PfarrRadTour versuchen!
Bis dahin, bleiben Sie / bleibt ihr behütet!

20. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2023

Inzwischen habe ich nach rund neunstündlicher Nachtfahrt, unterbrochen durch zwei halbstündige Pausen, den Großraum Oslo erreicht. Bevor ich startete, hab es noch einen sehr eindrücklichen Sonnenuntergang vor typisch norwegischer Kulisse zu bewundern (Bild!). Da die Fahrt gut und zügig verlaufen ist, habe ich noch Zeit, im Flughafen Gardermoen nachzuforschen, ob sich jemand etwas mit meinem immer noch fehlenden Personalausweis getan hat.
Das ist leider nicht der Fall. Der zuständige Polizist versichert mit jedoch, dass ich auch ohne dieses Dokument aus Norwegen ausreisen könne – und das ist dann ja immerhin etwas!

Anschließend fuhr ich dann in den Osloer Stadtteil Helsfyr, um meinen Mietwagen abzugeben, mit dem ich in der Nacht ab Trondheim den südlichen Teil Norwegens durchquert habe.
Von dort aus fuhr ich dann noch bei trockener Witterung mit Fahrrad die 7 km bis zur Fähre nach Kiel. In der Nacht hatte es öfter geregnet.
Das Einchecken ging problemlos. Doch als ich mit einer Gruppevon Motorradfahrern darauf wartete, dass wir auf die Fähre dürfen, öffneten sich die Schleusen des Himmels und wir holten alle unser Regenzeug heraus, sofern wir nicht schon drin stecken. Schließlich könnten wir aber an Bord – und nachdem Fahrrad abgestellt und gesichert war, konnte ich auch meine Kabine beziehen.
Nun fahren wir über Nacht nach Kiel (Bilder!) und dann versuche ich zügig nach Hause zu kommen. Von dort aus werde ich mich dann – so Gott will und alles gut geht – zum Abschluss der diesjährigen PfarrRadTour noch einmal melden.

Bis dahin bleibt ihr / bleiben Sie behütet!
Tagesleistung: 7 km, ohne nennenswerte Höhenmeter in einer knappen halben Stunde.

19. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2023

Was für ein Tag! Gestern Nacht hatte ich noch eine Zusage für ein Auto bekommen, welches Fahrrad und mich von Trondheim nach Oslo bringen sollte und war einigermaßen erleichtert. Doch während ich heute Vormittag im Bus saß, wurde diese Zusage widerrufen!
Das Problem war, dass ich nicht direkt bei einem Verleiher angefragt hatte, sondern über ein Buchungsportal. Die müssten das dann mit der Verleihfirma klären – und bekamen dann die Absage!
Also ging das Ganze wieder von vorne los – und mein Smartphone lief heiß.
Doch es gab eine Absage nach der anderen!

Das ging dann so weiter,bis ich auf die Idee kam, nicht nach einem PKW, sondern nach einem Transporter zu suchen!
Bei einem großen Anbieter hatte ich dann schließlich Glück! Und nun sitze ich im Zug nach Trondheim und harre der Dinge, die da kommen sollen!
Dabei zieht wieder diese großartige norwegische Landschaft an mir vorbei! Sie tut das zwischendurch sogar bei gutem Wetter, nachdem der Morgen mit Regen begonnen – und mich dieser Regen auch den ganzen Tag über immer wieder begleitet hat.

Und so sieht die Lösung aus; Fahrrad ist sicher in einem Ford Caddy verstaut und hat mit dem übrigen Gepäck noch viel Platz!
Mir steht jetzt eine Nachtfahrt bevor, die irgendwann morgen Vormittag enden wird. Und im 23.00 Uhr geht es dann los! Vor mir liegen rund 560 km, die zum Teil nur mit 50 – 80 km/h zu fahren sind.
Wie es mir dabei ergangen ist, schreibe ich morgen!
Bis dahin: Bleibt ihr / bleiben Sie behütet!
Tagesleistung: 0 km / Hm / Stunden. Stattdessen ist in der Nacht Durchhalten gefragt!

18. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2023

Heute heißt es Abschied nehmen von Tromsoe und meinem Mitfahrer Hans-Peter! Zwei Nächte durfte ich in der Wohnung einer seiner Angehörigen übernachten – und nun trete ich die Heimfahrt an!
Zunächst reise ich mit dem Bus. Fahrrad wird sicher am Heck befestigt (Bild!) – und dann geht es los! Wir fahren immer wieder durch spektakuläre Landschaften (Bild!) Richtung Narvik.

Leider erreicht mich unterwegs die Nachricht, dass wegen der Unwetterschäden, die „Hans“ in Südnorwegen angerichtet hat, mein Zug von Trondheim nach Oslo ausfällt! Es wird auch keine Alternative angeboten. Das ist misslich, denn dann verpasse ich am Dienstag meine Fähre! Da muss ich mir jetzt etwas einfallen lassen.

In Narvik angekommen, muss ich zwei Stunden warten, bis mein Anschlussbus Richtung Bodoe kommt. Die nutze ich für eine kleine Erkunduzder Umgebung. Narvik war ja im 2.Weltkrieg enorm wichtig für die deutsche Kriegswirtschaft, da aus diesem eisfreien Hafen ganzjährig Kohle und Erz aus Kiruna in Schweden nach Deutschland verschifft werden konnte.

Gegen 16.30 Uhr verlassen wir Narvik (Bild!) Und ich komme gegen 18.30 Uhr an meinem Tagesziel an – dem kleinen Ort Storjord. Da werde ich übernachten und mir überlegen, wie es morgen weitergeht. Davon berichte ich dann morgen! Bis dahin: Bleiben Sie / bleibt ihr behütet!
Tagesleistung: 4 km ohne nennenswerte Höhenmeter in einer knappen Viertelstunde.

17. Tag – Resietagebuch PfarrRadTour 2023

Nachdem ich nun gestern spät in Tromsoe angekommen bin, wird es jetzt doch Zeit, das kleine Geheimnis um die vermeintlichen „Kathedralen“ Trondheims zu untersuchen.

Beginnen wir darum mit der katholischen Kirche! Das kleine Kirchlein „Unsere liebe Frau“ ist eines der Gebäude, dem man diesen Titel: „Kathedrale“ zubilligt. In einer Kathedrale steht die „Kathedra“ = der Sitz eines Bischofs. Nun hat aber Trondheim keinen Bischof, weil es nämlich keine eigenständige Diözese ist. Es ist aber eine Titularpraelatur, mit einem Prälaten an der Spitze, der alle Leitungsfunktionen eines Bischofs ausübt – aber eben nicht so genannt wird. Jedenfalls nicht von allen, aber von einigen schon.

Damit wäre das kleine Kirchlein mit seinen rund 100 Sitzplätzen dann auch die nördlichste katholische Kathedrale der Welt – wenn man das so sehen möchte. Auf jeden Fall ist es ein hübsches kleines Holzkirchlein, an welches der Bischofs-„Palast“, – Verzeihung: die Prälatur, direkt angebaut ist.

Nun kommen wir nun wirklich zu einer „richtigen“ Kathedrale – und zwar eine, die auch ganz aus Holz gebaut ist – und zumindest zu den nördlichsten evang.-luth. Kathedralen zählt, wenn es nicht sogar DIE nördlichste ist. So ganz einig ist man sich da nicht.
In der Tat hat sie 400 Sitzplätze weniger als die sogenannte „Lofotenkathedrale“, die wir bereits in Kabelvag auf den Lofoten besuchten, dafür hat sie aber eine Kathedra – und ist außerdem wirklich beeindruckend – ohne dabei überladen zu wirken.

Eigentlich ist sie ja Samstags geschlossen, aber als Gottes Bodenpersonal weiß man mitunter, wie man trotzdem reinkommt.
Wer möchte, dem oder der verrate ich es natürlich gerne, aber das würde unseren Rahmen hier sprengen!.

Am Ende unseres kleinen Rundganges kommen wir nun zu dem Gotteshaus, welches ich vorab als Ziel der diesjährigen PfarrRadTour ausgewählt habe: Es ist die sogenannte „Eismeerkathedrale“!
Eigentlich heißt sie ja „Tromsdalenkirke“ und ist eigentlich eine ganz „normale“ Gemeindekirche, ganz ohne Bischof und Kathedra usw.!
Aber durch die Idee, die in ihr Gestalt Annahme und dich ihr exponierte Lage in der Stadt, wurde ihr dieser Ehrentitel zugebilligt: „Eismeerkathedrale“!
Und tatsächlich wirken ihre einzelnen Elemente wie aufgeschichtete Eisplatten, die im Eismeer aufeinandergeschoben wurden!

Im Innern dominiert ein riesiges Glasmosaik den Raum, welches wohl zu den größten seiner Art zählt – wenn es nicht das Größte ist.
Es zeigt den auferstandenen Christus, der seine neue Zeit abbrechen lässt und von der Menschheit, vertreten durch Adam und Eva, dafür mit Jubel empfangen wird!
Von ganz oben regiert die Hand Gottes die Szene – und stellt so dar, worauf wir am Ende hoffen: dass nämlich Gott eine Zeit abbrechen lässt, in der es kein Leid und kein Geschrei – und keinen Hass und keine Gewalt mehr geben wird!

Hier hat meine diesjährige PfarrRadTour nun ihr Ziel erreicht! Und von dort sage ich auch mein heutiges: „Seid ihr / seien Sie behütet!“
Tagesleistung: 4 km, 50 Hm (die Brücke zur Eismeerkathedrale!), in einer Viertelstunde. Den Rest bin ich gelaufen!
Die PfarrRadTour hat hier zwar ihr Ziel erreicht, aber sie ist noch nicht zu Ende. Denn ich muss ja noch nach Hause! Doch davon berichte ich morgen!

16. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2023

Ein Blick aus unserer Unterkunft (Bild!) scheint zu bestätigen, was der Wetterbericht verhießen hat: dass es nämlich schönes und vor allem trockenes Wetter geben soll!
Und tatsächlich sind es um 9.00 Uhr morgens schon 24 Grad, als wir unsere Unterkunft verlassen.

Die hat uns eine freundliche Rezeptionistin in einem Hotel in Senjahopen vermittelt. Es ist ein kleines Holzhaus, in dem eine wirklich ansprechende Ferienwohnung eingerichtet ist. Zum Glück habe ich noch norwegisches Bargeld einstecken, da die Vermieterin nicht über ein Lesegerät für Kreditkarten verfügt. Das ist eine Seltenheit hier in Norwegen, dass man noch mit „richtigem“ Geld bezahlt. Aber normalerweise kommt die Vermieterin nicht mit Geld in Berührung, da sie die Wohnung eigentlich über ein Buchungsportal vermietet.

Nach dem Aufbruch müssen wir 34 km bis zum Hafen Botnhamn fahren. Dort stehe ich gerade und warte darauf, dass uns ein Schiff auf die Insel Kvaloya bringt. Von dort aus wird es dann nach Tromsoe gehen.
Der Weg hierher war mit Tunnels und heftigen Steigungen gespickt – aber auch mit herrlichen Aussichten. (Bild!)

Kurz vor Dem Hafen Botnhamn haben wir auch die beiden Italienerinnen getroffen, denen wir in den letzten Tagen sehr oft begegnet sind und die teilweise auf den gleichen Plätzen übernachteten, wie wir auch. Jedes Mal haben wir uns von Neuem verabschiedet – und trotzdem immer wieder getroffen. Dieses Mal wird der Abschied aber endgültig sein, da sie gleich nach dem Hafen ihr Quartier aufschlagen, während wir noch rund 60 Kilometer vor uns haben. Und da ich Sonntagmorgen in Tromsoe abfahre und sie erst am Abend ankommen, treffen wir uns jetzt zum letzten Mal.
Aber wer weiß, was das Leben für Überraschungen für uns bereit hält…!

Auch der Weg über die Insel Kvaloya (anbei ein Bild vom Wasser aus!) hält einige besondere und beeindruckende Momente und Ausblicke für uns bereit. Es geht an Fjorden entlang, über ein Hochfjell, an kleinen Siedlungen vorbei zur großen Stadt: Tromsoe! Die erreiche ich gegen 22.00 Uhr, nach 98 km, 1090 Hm – und nach gut 8,5 Stunden im Sattel.
Nun bin ich fast am Ziel! Morgen werde ich noch die echten und die sogenannten Kathedralen besuchen – und dann werde ich wieder den Heimweg antreten. Zuvor werde ich mich jedoch nochmals melden. Bis dahin: Seien Sie / seid ihr behütet!

15. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2023

Der Lagerplatz, den wir uns gestern ausgesucht hatten, (Bild !) schien einen sehr wohltuenden Einfluss auf unser Schlafverhalten gehabt zu haben, denn wir schliefen beide deutlich länger, als sonst. Naja, vielleicht hatten wir es ja auch nötig.

Gefrühstückt haben wir unterwegs, wo uns die Moskitos nicht so auf die Pelle gerückt sind. Am Vorabend hatte sich noch kaum eine blicken lassen.
Das Wetter war vormittags noch sonnig und warm, aber am Nachmittag zog es sich zu und ab 16.30 Uhr regnete es im Strömen. Zuvor hatten wir jedoch viele schöne Aussichten zu bewundern. (Bilder!) Dazu waren aber auch einige Höhenmeter und einige Autotunnels zu bewältigen!

Ganz hart traf es uns dann bei Senialvagen! Denn da war auf einmal wegen einer Erneuerung die Straße gesperrt, auf der wir fuhren! Es gab kein Durchkommen – nicht einmal für Fahrräder!
Es war nass und uns war kalt und die Alternative wäre ein Umweg von rund 80 km gewesen. Für uns keine Option! Auch bis 22.00 Uhr auf die Öffnung der Straße zu warten, war keine Option, da wir dann erst weit nach Mitternacht im Camp angekommen wären.
Also beschlossen wir eine Planänderung!

Die sah so aus, dass wir einfach auf der falschen Straße weiterfuhren, mit dem Ziel, die nächste Möglichkeit zum Übernachten anzunehmen. Und so fanden wir eine nette Ferienwohnung, in der wir den Tag dann versöhnlich ausklingen ließen!
Tagesleistung: 42 km (genau wie gestern!), 570 Hm, in rund 4 Stunden reiner Fahrtzeit.
Seid ihr / seien Sie behütet und herzliche gegrüßt!

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