Autor: Bjarne Skötsch Seite 1 von 6

8. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

Das war mal eine stürmischr Nacht! Trotz Ohro-Pax hörte ich das Flattern und Schlagen der Zeltplane! Und es ist immer noch sehr bewegt! Der Wind hat große, dunkle Wolken mit sich gebracht. Aber es sieht noch nicht so aus, als ob es gleich regnen wollte.Dennoch erledige ich die Morgentoilette und den Abbau zügig, damit ich bald loskomme.

Eine Stunde nach dem Aufbruch frühstücke ich mal wieder in einer Bushaltestelle, die diesmal bunt angestrichen ist. Sonst sind die ja eher rot-weiß. Es gibt Müsli.

Die Tour heute ist wirklich hart: zum einen wegen der vielen und langen Anstiege, zum anderen aber vor allem wegen der schwül-heißen Temperaturen. Heute messe ich zwar „nur“ 29 Grad, aber diese hohe Luftfeuchtigkeit bin ich hier, im hohen Norden, wirklich nicht gewohnt!Inzwischen fahre ich nur mit meiner leichten gelben Signalweste. Wäre ich so ein abgehärteter Norweger, würde ich oben ohne fahren.Aber als verweichlichter Westeuropäer würde ich mir – geschwitzt wie ich bin – bei den Abfahrten eine Lungenentzündung holen! Also bleibt es bei der Weste, auch wegen der Kuhbremsen, die mich ständig attackieren wollen. Inzwischen dufte ich mehr nach Autan, als nach Schweiß!

Gegen 16.30 komme ich dann in Saltstraumen an. Das ist mein heutiges Etappenziel. Der kleine Ort ist bekannt wegen seines Mahlstromes, der einer der stärksten der Welt ist. Durch eine Engstelle zwischen Meer und Fjord wälzen sich täglich riesige Wasermassen bei Ebbe und Flut und verursachen diese großen und beeindruckenden Strudel.

Durch Zufall (oder Fügung!) ist der Höhepunkt der mit der Ebbe auslaufenden Wassermassen bald nach meiner Ankunft beim Saltstraumen. Am besten sieht man das von der riesigen Brücke aus, die den Sund überspannt. Als Autofahrer/in sieht man davon nichts – und es ist auch streng verboten, auf der Brücke anzuhalten! Aber als Radfahrer/in hat man eine eigene Spur, direkt am Geländer entlang – und damit so etwas wie einen Logenplatz.

Von diesem aus wohne ich diesem Schauspiel dann auch bei, nachdem ich auf dem „Plus-Camp“ eingecheckt, aufgebaut und eingekauft habe. (Siehe Bilder!) Es ist wirklich sehr beeindruckend! Einige Wagemutige trauen sich mit einem starken Motorboot ins Getümmel. Für mehr als hundert Euro kann man bei diesem Spektakell dabei sein. Aber ich verzichte dankend

Später sitze ich dann an meinem Abendessen: Diverse Nudelsalate mit Beilagen und Obst. Obwohl es noch nicht spät ist (20.30 Uhr), gehe ich in die Heia! Denn ich bin müde und möchte morgen zeitig aufbrechen, damit ich in Bodoe rechtzeitig am Schiff bin, welches mich nach Tromsoe bringen soll. Dabei werde ich dann die Strecke überbrücken, die ich im letzten Jahr gefahren bin. Und von Tromsoe aus geht es dann ans Nordkapp

Tagesleistung: 60 km, 960 Hm, in ca. 5,5 Stunden reiner Fahrtzeit.

7. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

Sonntag, 21. Juli 2024
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“, denke ich mir – und stehe auf, auch wenn es noch nicht ganz 6 Uhr ist. Nach Duschen und Frühstücken baue ich mein Zelt ab, packe – und fahre los!

Da Sonntag ist und ich nichts einkaufen kann, habe ich auch meine Wasserflaschen plus Zusatzflaschen gefüllt. Es ist schon am frühen Morgen ziemlich warm – und es wird wohl noch heißer!
Während des Frühstücks fuhr das ehemalige Traumschiff, die Deutschland, am Campingplatz vorbei, wohl um den Passagieren einen Blick auf den Svartisen zu bieten.

Heute geht es langsam voran. Mit 30 Grad Celsius nördlich des Polarkreises habe ich nicht wirklich gerechnet. Aber: Dies sind meine Karten – und mit denen muss ich spielen!

Einer der „Wow-Effekte“ des heutigen Tages ist eine saftig grüne Hochebene, umrahmt von hohen Bergen, naturbelassen und sumpfig, die sich mit plötzlich nach einer anstrengenden Kletterpartie eröffnet! Eigentlich müsste ich während der ganzen Zeit mit einer Helmkamera filmen. Es gibt motorisierte Biker, die das machen. Aber dann müsste man wieder von Dutzenden von Stunden die Highlights herausschneiden, die dann doch nicht wirklich wiedergeben, was man erlebt hat.

Das erste Etappenziel ist die Fähre von Vassdalsvik nach Örnes. Die verkehrt heute reduziert (Sonntag!). Darum muss ich 1,5 Stunden warten. Das lässt mir Zeit für ein zweites Frühstück (Müsli) und ein paar Tagebucheinträge. Die Überfahrt dauert eine 3/4 Stunde. Bei der Ankunft bin ich etwas irritiert, denn eigentlich ist ein Zwischenstopp vorgesehen. Aber wir sind tatsächlich in Örnes und ich kann meine Tour fortsetzen. Unterwegs halte ich an, um eine Pause zu machen. Dabei merke ich, dass ich an einem besonderen Ort angekommen bin. Denn das eigenartige Denkmal mit dem fliegenden Schwertfisch (siehe Bild!) weist auf ein Unglück hin, welches hier vor gut 80 Jahren geschah. Denn dort lief das norwegische U-Boot „Udredd“ („Furchtlos“), in einem Gebiet, welches eigentlich für sicher gehalten wurde, auf eine deutsche Mine – und sank! Alle 42 Mann der Besatzung starben! Das ist alles kaum zu glauben, wenn ich hier als Deutscher am Strand stehe, mit der wundervollen Aussicht auf einen Meeresarm, der die Geschichte eines schrecklichen Ereignisses in sich trägt!
Lange Zeit wusste man nicht, was mit dem U-Boot geschah, bis es 1985 zufällig in 106 Metern Tiefe entdeckt und ein Jahr später zum Kriegsgrab erklärt wurde.

Mit einem seltsamen Gefühl im Bauch fahre ich weiter und sehe die Freundlichkeit der Norweger/innen auch und gerade uns Deutschen gegenüber wieder einmal mit noch ganz anderen Augen!
Gegen 16.30 Uhr komme ich an meinem Tagesziel, dem Skaugvoll-Campingplatz an. Hier treffen sich, getrennt durch eine schmale Landbrücke, zwei Fjorde. Und auf dieser Landbrücke werde ich heute übernachten!

Mein Zelt muss ich heute gut sichern, da der Wind schon beim Aufbauen heftig durch den Fjord braust. Aber, wie war das? Herausforderungen sind dazu da, dass sie bestanden werden! Mein Zelt steht – und auch Fahrt ist fest vertäut! (Siehe Bild!)
Tagesleistung: 68 km, 550 Hm.
In rund 6 Stunden Fahrzeit.

Nachtrag zu gestern: Zu den 74 Km kommen noch 760 Hm dazu. Das Ganze in etwas mehr als 6,5 Stunden Fahrzeit.

6. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

Jetzt geht’s los! Nachdem Fahrrad in den letzten Tagen noch wenig Betätigung hatte, wird sich das ab heute ändern – und zwar in aller Frühe !
Denn schon kurz nach halb fünf Uhr morgens rollen wir zum Anleger des Fährbootes. Dieses fährt die Insel nur 2x am Tag an – und zwar früh morgens und spät nachmittags. Pünktlich um 4.55 Uhr legen wir ab – und gegen halb sechs hat mich das Festland wieder.

Die erste Etappe führt rund 20 km zur nächsten Fähre in Kilboghamn. Dort muss ich dann etwas mehr als eine Stunde warten, was aber kein Problem ist: So reicht die Zeit für ein zweites Frühstück und ein nettes Gespräch mit einem netten Norweger, der schon öfter in Deutschland Urlaub gemacht hat.
Das erste Frühstück hatte ich noch von Seng & Soup“, meiner Unterkunft auf Myken mitbekommen. Damit ich auf dem Schiff keinen kalten Kaffee trinken muss, hatten sie mir auch eine kleine Thermoskanne mitgegeben, auf dem sie den Unterkunftsnamen geschrieben hatten. Die sollte ich einfach auf der Fähre lassen – die fände dann schon ihren Weg zurück…! So etwas habe ich bisher nur in Norwegen erlebt!

Die Fähre bringt mich dann nach Hektik. Unterwegs gibt es einen großen Auftrieb, weil wir unterwegs den Polarkreis überqueren. Eine französische Reisegruppe erlebt eine Polartaufe mit Kapitän, Eiswasser, Aquavit und Besatzungsmitglied mit Wikingerhelm. Diese Prozedur habe ich schon hinter mir und so schaue ich mir die Aktion v oberen Deck mit einer gewissen Heiterkeit an. Dazwischen vergesse ich aber natürlich nicht, den Polarkreis- Globus zu fotografieren (siehe Bild !).Die Strecke, die sich nun anschließt, ist eine der schönsten, die ich bisher gefahren bin!

Sie bringt mich zum nächsten Fähranleger in Agsgardet. Auf der anderen Seite des Fjords liegt Foroy, wo ich heute Abend auf dem Campingplatz übernachten werde. Dort komme ich gegen 15.00 Uhr an, checke ein, baue mein Zelt auf und packe einen Großteil meiner Ausrüstung hinein. Denn ich habe noch etwas vor – und zwar mit kleinem Gepäck. Damit mache ich einen Abstecher – etwas Absender Fahrradroute – und zwar zu einer Zunge des Gletschers „Svartisen“. Ein Stück von ihm kann man zwar sogar vom Zeltplatz aus sehen, doch ich will etwas mehr mitbekommen – und das ist mir die Extratour bei immer noch stechender Sonne wert!

Jawohl, Sie haben richtig gelesen: „Stechender Sonne“! In der Spitze war es heute über 31 Grad heiß – und das jenseits des Polarkreises!
Das ist natürlich ganz schlecht für den Gletscher – und zum Fahrradfahren war es heute auch nicht so toll!

Nach knapp 1,5 Stunden stehe ich dann am Aussichtspunkt „Braset“ und schaue hinüber zum „Engabreen“, einem bekannten Seitenarm des Gletschers. Hier wollte ich unbedingt mal hin, nachdem ich vor Jahren am Gletscher vorbeifuhr, ohne etwas von ihm zu sehen. Darum war das hier wichtig!

Auf der Rückfahrt zum Campingplatz sind es immer noch gut 25 Grad – und die Sonne sticht, als wollte sie gar nicht mehr aufhören!
Auf dem Hinweg zum „Svartisen“ hatte ich mich schon reichlich an der Salatbar des Einkaufszentrums bedient. Da reicht jetzt eine Kleinigkeit. Und dann geht es um 21.30 Uhr, bei immer noch strahlendem Sonnenschein, in die Heia!
Tagesleistung: 73 km,

5. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

Freitag, 19.Juli 2024, 5.Tag der PfarrRadTour

Die Insel Myken ist 32 km vom Festland entfernt und 23 km vom Polarkreis. Wie komme ich dazu, diesen Abstecher zu machen?
Nun, auch auf dieser kleinen Insel mit ihrem guten Dutzend Einwohner-inn-en gibt es eine Kathedrale und zwar eine „Whisky-Kathedrale“! Die heißt tatsächlich so! (Siehe Bilder!)

Da ich nicht nur als Pfarrer, sondern auch als Mitglied der „Whisky-Freund Pfalz“ unterwegs bin, musste ich der Sache ja auf den Grund gehen.
Und tatsächlich gibt es hier mit der Myken-Destilleri eine Whiskybrennerei – und zwar die erste „arktische Brennerei“ der Welt!
Vor über 10 Jahren angesiedelt in der ehemaligen Fischereihalle, wurde die Lokalität bald zu klein – und so baute man eine Repräsentations- und Lagerhalle in der Form einer Basilika und nannte sie „Whisky-Kathedrale“!
Dort gab es am Nachmittag auch eine Führung mit Tasting, an der ich natürlich teilnahm und sehr überrascht war von der Qualität des Angebotenen!
Unverhofft kommt oft!

Das gilt auch für den kleinen Erkundungsgang, den ich zuvor über die Insel gemacht hatte.
Denn eigentlich wollte ich mir in der Versammlungshalle der Insel nur die Ausstellung einer lokalen Fotografin und Künstlerin ansehen. (Eines ihrer Bilder zeigt die Insel von oben – siehe Bild!) Doch dann bemerkte ich, dass ich eigentlich in einer Kirche gelandet war! Altar, Kanzel, Taufbecken und Bänke waren beiseite geräumt worden, damit Platz entstand für die Ausstellung. (Siehe Bild!) So geht man hier ganz pragmatisch vor und verbindet kirchliches mit kulturellem und gemeinschaftlichen Leben auf der Insel! Und darüber werden wir in Zukunft ja auch bei uns verstärkt nachdenken müssen!

Allerdings findet der Gottesdienst nur 2-3 Mal im Jahr statt. Ansonsten muss man auf die Nachbarinsel fahren, was eine erheblich größere Aufgabe ist, als bei uns von einem Dorf ins andere zu fahren!

Am Ende kehrte ich dann wieder in meine Unterkunft zurück, welche auch sehr speziell war. Denn hier bin ich im ersten, mir bekannten, „Indoor-Campingplatz“ der Welt untergebracht! Der besteht aus drei Wohnwägen, welche in eine ehemaligen Schulturnhalle gestellt wurden. Sehr gemütlich! (Siehe Bild!) Auch der Rest der Schule wird als Gästehaus genutzt mit extrem freundlichen und hilfreichen Betreibern!

Morgen werde ich dieses freundliche Eiland in aller Frühe verlassen – und dann muss auch Fahrrad wieder mit mir arbeiten, welches heute frei hatte!
Tagesleistung: 0 km, Mykens Straße ist nur 300 m lang! Die habe ich zu Fuß ganz gut geschafft!

4. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

Donnerstag, 18.Juli 2024, vierter Tag der PfarrRadTour.

Um kurz nach drei Uhr morgens kommen wir in Trondheim an. Von meinen ukrainischen Mitfahrern musste ich geweckt werden, da ich es tatsächlich geschafft hatte, trotz widriger Umstände einzuschlafen.

Was soll ich jetzt tun? Mein neuer Zug nach Mo I Rana geht erst um 7.49 Uhr – und so lange im Bahnhof rumzuhängen, habe ich keine Lust. Außerdem muss ich mich bewegen! Also beschließe ich, eine privat geführte Stadtrundfahrt mit Fahrrad zu unternehmen.

Es ist noch dunkel – und es regnet in Strömen. Also „optimale“ Bedingungen für mein Unternehmen!
Zunächst führt mich mein Weg zur Kathedrale. Die ist zwar geschlossen, aber es herrscht eine himmlische Ruhe! Und beten kann man ja auch VOR der Kirche!

Nach einer ganzen Weile breche ich auf zur Festung Friedrichstein oberhalb der Stadt. Von dort aus soll man einen schönen Blick über die Stadt haben. Das ist auch so – selbst unter den gegebenen Umständen mit Regen, Frühnebel und dämmrigen Licht. Auf dem Weg zur Festung muss ich ordentlich kurbeln, aber das bringt den Kreislauf in Schwung!
Anschließend fahre ich Kreuz und quer durch die Altstadt – und passiere dabei u.a. die Residenz des Königs während seiner Aufenthalte in Trondheim.

Irgendwann habe ich dann genug von der nassen Rundfahrt und kehre zurück zum Bahnhof, wo es schön warm und trocken ist!
Dort kann ich dann auch frühstücken – und dann ist es bald soweit und der Zug ist da!

In rund sieben Stunden soll er mich, wenn diesmal alles klappt, nach Mo I Rana bringen.
Da mir die norwegische Eisenbahn zur Versöhnung einen Komfortsitz spendiert hat, den man zum Liegesitz umfunktionieren kann, schlafe ich in Intervallen den Vormittag hindurch.
Danach genehmige ich mir ein Mittagessen im Zug. Während ich das verzehre und dabei aus dem Fenster schaue, merke ich, warum ich das alles u.a. auf mich nehme: Denn eine großartige Landschaft mit wilden Wäldern und Bergen, Flüssen und Seen zieht am mir vorbei! Dazwischen vereinzelte Häuser oder kleine Siedlungen. Das beeindruckt mich immer wieder!
Gegen 14.30 Uhr erreiche ich Mo I Rana. Von hier aus wollte ich heute morgen mit Fahrrad nach Tonnes fahren (ca.85 km) und von dort aus zur kleinen Insel Myken, wo ich etwas Besonderes vor und deshalb auch schon meine dortige Unterkunft reserviert habe. Das klappt nun leider nicht und ich muss stattdessen mit dem Überlandbus nach Tonnes fahren, der Mo I Rana um 16.00 Uhr verlässt.

Auf dieser Linie gelange ich schließlich bis nach Tonnes, wo schon die Expressfähre wartet. Mit einigen Zwischenstationen bringt die Fahrrad und mich am Ende an mein Tagesziel zur Insel Myken. Wie ich dort übernachte und was mich dort hingetrieben hat, verrate ich morgen!

Tagesleistung: 12 km, 80 Hm.

3. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

PfarrRadTour 2024, 3. Tag, Mittwoch, 17.Juli 2024.

Heute wird mein geiles Weltbild über die Norwegische Eisenbahn einen deutlichen Riss bekommen! Aber zunächst einmal der Reihe nach:
Nach einer einigermaßen erholsamen Nacht, einer warmen Dusche und einem kurzen Frühstück mache ich mich um 9.00 Uhr auf den Weg zum Busbahnhof in Kristiansand. Dort geht um 10.00 Uhr mein Bus nach Oslo. Davor schieße ich aber noch ein Foto von der Bucht, an der ich übernachtet hatte (siehe Bild!) – und auf dem Weg zum Bahnhof mache ich auch einen kurzen Stopp an der leider geschlossenen Kathedrale.

Beim Zeltabbau habe ich wieder Glück, da es währenddessen trocken ist und ich das Zelt zwar feucht, aber eben nicht tritschnass einpacken kann!
Am Busterminal will der Fahrer mich wegen des Fahrrades zunächst nicht mitnehmen, bis ich ihm zeigen kann, dass ich reserviert habe. Danach ist das kein Problem mehr und er hilft mir bereitwillig, das Fahrrad im Gepäckraum zu verstauen.

Vier Stunden später sind wir in Oslo. Zwischendurch hat sogar mal die Sonne ein wenig in den Bus geschienen, aber inzwischen regnet es wieder.
Da ich früh dran bin, kann ich noch etwas essen bis der Zug kommt, der Fahrrad und mich zunächst einmal nach Trondheim bringen wird.
Mit ganz leichter Verspätung geht es dann kurz nach 16.00 Uhr los. Allerdings dauert die Fahrt zunächst nicht lange. Denn bei Eidsvoll ist erst einmal Schluss! Wir bleiben stehen! Im Verlauf der nächsten Stunden erfahren wir, dass es einen Defekt an der Oberleitung gibt. Man wagt zunächst einmal keine Prognose, wie es weiter geht. Aber nach vier Stunden setzt sich der Zug wieder in Bewegung. Und da ist er dann, der kleine Riss in meinem heilen Weltbild über die Norwegische Eisenbahn: Denn nicht nur die Deutsche Bahn kann Verspätung!

Durch die Unterbrechung werde ich leider meinen Anschlusszug von Trondheim nach Mo I Rana verpassen. Dadurch gerät zwar mein weiteres Programm am morgigen Tag ins Wanken, aber Herausforderungen sind ja dazu da, dass man sich ihnen stellt und sie möglichst besteht!
Tagesleistung: 5 km, 50 Höhenmeter.

2. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

Zweiter Tag der PfarrRadTour: Dienstag, 16.Juli 2024.

Pünktlich zum Beginn meiner Tour gibt es: Regen! Am Morgen nach einer erfreulich guten Nacht war es nur leichter Nieselregen. Aber als ich nach gut vier Stunden in Hirtshals ankomme, ist er schon ergiebiger. Und auf den zwei Kilometern vom Parkplatz zum Fährterminal regnet es richtig. So werde ich gleich Mal wieder eingestimmt auf das, was kommen – könnte. Es muss ja nicht.

Am Terminal gibt es zwar eine Wartehalle, aber da ich nicht weiß, ab wann das Boarding beginnt, stehe ich – wie die anderen Biker auch, doch eine ganze Zeit im Regen und warte.
Schließlich kommt die Fähre und öffnet erst einmal ihren Bauch, um Platz für Neues zu machen.

Danach dürfen die Biker als erste am Board – und da sich niemand entschließen kann und der Offizielle heftig winkt, fahre ich halt mal los
An Board gibt es einen eigenen Platz für die Bikes, an dem wir sie dann wegen des Wellengangs anbinden (siehe Bild!).

Zweieinhalb Stunden später sind wir dann in Kristiansand in Norwegen. Nach einer kurzen Orientierung finde ich den Weg zum Campingplatz Rolingheden. Dort weißt man mir einen Platz direkt am Eingang unter einem großen Baum zu. Während des Zeltaufbaus regnet es erfreulicherweise nicht, sodass ich alles trocken hinbekomme.
Bald darauf beginnt es wieder zu regnen, aber ich verabschiede mich in die Nachtruhe!

1. Tag – Reisetagebuch PfarrRadTour 2024

Montag, 15. Juli 2024 – 1.Tag der diesjährigen PfarrRadTour.

Nun soll sie also wieder starten: die PfarrRadTour 2024!
Nach vielen Vorbereitungen packe ich mein Auto mit meiner Ausrüstung und natürlich mit: Fahrrad! Das war gerade zur Inspektion und ist bereit für neue Taten!

Am frühen Morgen und Vormittag arbeite ich noch letzte Aufgaben im Pfarramt ab. Einiges muss ich unterwegs noch per Telefon klären, aber so wie es aussieht, werde ich während diverser Staus genug Zeit dafür haben.
Um 10.00 Uhr geht es dann los – und auf dem Weg zur Autobahn erledige ich noch letzte Botengänge für das Pfarramt.

Heute werde ich bis Flensburg fahren, dort übernachten – und morgen dann nach Hirtshals in Dänemark fahren. Von dort geht es dann per Fähre nach Kristianstand in Norwegen und dann Richtung Nordkapp, dem Ziel der diesjährigen Tour

Hinweis: Anklicken zum Vergrößern

Nach 15 Baustellen und zwei einstündigen Staus komme ich um 20.00 Uhr schließlich in Busdorf bei Flensburg an. Unterwegs hatte ich in den Stauphasen tatsächlich genug Zeit, alle ausstehenden Telefonate zu führen und restliche Orga-Arbeiten zu erledigen 🙂 !
Zum Übernachten habe ich mich vorab in einem „roatel“ eingemietet. Das ist ein Hotel an der Straße (engl.: „road“), welches aus Containern besteht (siehe Bild!). Das möchte ich einmal ausprobieren – und außerdem ist es recht günstig!

Tatsächlich ist das Zimmer im Container klein, aber fein! Es ist sehr sauber und mit viel Verstand eingerichtet: Bett, Tischchen, Sitzgelegenheit, Dusche und WC – alles da! Und Fahrrad passt auch noch rein, damit es in der Nacht nicht so einsam dasteht 🙂 !
Nun habe ich noch Zeit, einiges für die Tour zu lesen, denn die Bücher in denen ich schmökere, werde ich wegen des Gewichts natürlich nicht mitnehmen!
Kurz vor Mitternacht wird es dann Zeit, das Licht zu löschen, um noch eine Mütze Schlaf zu bekommen.

Gefahrene Autokilometer: 711.
Mit dem Fahrrad: vernachlässigbar!

Abschied des Kirchenchores

Nach nahezu 130 Jahren endet die musikalische Mitwirkung bei Gottesdiensten

Mit dem Silvestergottesdienst verabschiedete sich in der Gemeinde unser Kirchenchor mit seinem Chorleiter Friedhelm Kunz, der über 48 Jahre den Chor dirigierte. In der Tat war dieser Abschied eine schwere Entscheidung, die aber nach reiflichem Überlegen unvermeidlich war. Denn eine starke Überalterung (Durchschnittsalter über 78 Jahre), das damit verbundene starke Nachlassen der stimmlichen Fähigkeiten und schließlich auch der fehlende Nachwuchs haben letztendlich zu dieser Entscheidung geführt.

Nach nahezu 130 Jahren endet damit eine Ära, in der unser Kirchenchor unser Gemeindeleben mitgestaltete und bereicherte. In der letzten offiziellen Chorprobe erinnerte der Chorleiter noch einmal an viele Höhepunkte in der Geschichte des Chores, aber auch an die gelungene und gewinnbringende Gemeinschaft in all den Jahren.

Darum werden sich die Sängerinnen und Sänger sicherlich auch weiterhin in regelmäßigen Abständen zu gemeinsamen Aktivitäten treffen, um die langjährig gewachsene Gemeinschaft auch künftig aufrecht zu erhalten und zu pflegen.

Pfarrer Diringer bedankte sich bei den Mitgliedern des Chores für ihr z.T. jahrzehntelanges Engagement. Bei der letzten Probe waren einige von ihnen für 25, 50 und sogar 70-jähriges Engagement ausgezeichnet worden!

Ein besonderer Dank galt dem Dirigenten Friedhelm Kunz, der fast 50 Jahre bei Wind und Wetter aus der Südpfalz zu den wöchentlichen Proben und den Auftritten anreiste. Mit seiner speziellen Mischung von Fördern und Fordern dirigierte er den Chor lange auf einem hohen Niveau ! Dabei achtete jedoch stets darauf, dass die Freude am gemeinsamen Singen nicht zu kurz kam. So hatten die gemeinsamen Proben einen festen Platz im wöchentlichen Programm der Sängerinnen und Sänger, ebenso wie die gemeinsamen Auftritte und Feiern.

Im Namen der Kirchengemeinde überreichte Pfarrer Diringer dem Chorleiter Karten für ein besonderes konzertantes Ereignis in der Region. Diese sind für ihn und seine Frau bestimmt, die ihm in all den Jahren auch in seinem Engagement für den Böhler Kirchenchor zur Seite stand und ihn dabei unterstützte.
Allen Beteiligten herzlichen Dank und die besten Wünschen für eine gesegnete Zukunft!

Kleidersammlung für Bethel

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