„Glaubst du an Gott, Ellen?“ Sie war von dieser Frage völlig überrascht und mit ihren Gedanken ganz woanders.
„Ich glaube nicht, dass ich an Gott glaube. Aber ich werde unsicher. Ich glaube, ich würde es gerne können.“

Diese Sätze stammen aus dem Buch „Tod auf den Lofoten“. Das ist ein Krimi, den ein Hamburger Kollege von mir, Bernd Lohse, vor einigen Jahren geschrieben hat, als er unter dem Eindruck einer schweren Krankheit stand.
Auch Ellen, die Protagonistin des Romans, macht gerade eine schwere Zeit durch. Sie hat sich gerade von ihrem tyrannischen Freund getrennt und ist vor ihm geflohen – und zwar auf die: Lofoten!
Nun sitzt sie mit einem Freund, den sie an ihrem Fluchtort kennen gelernt hat, am Strand von Uttakleiv.

Und genau der war das Ziel der heutigen ersten Etappe! (Siehe Bild!)
Und so stehe ich nun auch an diesem Strand und denke darüber nach, wie viele Menschen wohl gerne an Gott glauben möchten – es aber aus irgendwelchen Gründen nicht können! Und ich denke darüber nach – wieder einmal – wie ich, ja, wie jeder und jede von uns anderen hier zum Brückenbauer oder zur Brückenbauerin werden können. Es ist ein Nachdenken, welches noch lange nicht abgeschlossen ist und mich nicht nur, aber auch und gerade auf dieser Tour begleitet!

Das Ziel der zweiten Etappe war die sogenannte „Drachenkirche“ in Buksnes
(Siehe Bild!)
„Drachenkirche“ wird sie deshalb genannt, weil manche Ornamente an die Drachenköpfe der Wikingerschiffe erinnern – und auch manche anderen Ornamente sich auf diese Zeit beziehen.
Es ist interessant, wie das Christentum es immer wieder schafft, sich auf kulturelle und spirituelle Besonderheiten zu beziehen, die eigentlich außerhalb seiner selbst ihren Sitz im Leben haben. So werden Menschen erreicht und angesprochen, deren geistige Heimat nicht zunächst das Christentum ist. Man zeigt, dass die christliche Religion sich in Beziehung zu Lebensäußerungen setzen kann, die Menschen wichtig sind!
Menschen zu erreichen in dem, was ihnen wichtig ist, dieser Gedanke wird mich auf meiner weiteren Fahrt begleiten – und vielleicht auch manche/n von Ihnen oder euch!

In diesem Sinne: Bleibt ihr / bleiben Sie behütet!
Tagespensum: 70 km, 630 Höhenmeter, in ca. 5,5 Stunden.