Nachdem ich nun gestern spät in Tromsoe angekommen bin, wird es jetzt doch Zeit, das kleine Geheimnis um die vermeintlichen „Kathedralen“ Trondheims zu untersuchen.

Beginnen wir darum mit der katholischen Kirche! Das kleine Kirchlein „Unsere liebe Frau“ ist eines der Gebäude, dem man diesen Titel: „Kathedrale“ zubilligt. In einer Kathedrale steht die „Kathedra“ = der Sitz eines Bischofs. Nun hat aber Trondheim keinen Bischof, weil es nämlich keine eigenständige Diözese ist. Es ist aber eine Titularpraelatur, mit einem Prälaten an der Spitze, der alle Leitungsfunktionen eines Bischofs ausübt – aber eben nicht so genannt wird. Jedenfalls nicht von allen, aber von einigen schon.

Damit wäre das kleine Kirchlein mit seinen rund 100 Sitzplätzen dann auch die nördlichste katholische Kathedrale der Welt – wenn man das so sehen möchte. Auf jeden Fall ist es ein hübsches kleines Holzkirchlein, an welches der Bischofs-„Palast“, – Verzeihung: die Prälatur, direkt angebaut ist.

Nun kommen wir nun wirklich zu einer „richtigen“ Kathedrale – und zwar eine, die auch ganz aus Holz gebaut ist – und zumindest zu den nördlichsten evang.-luth. Kathedralen zählt, wenn es nicht sogar DIE nördlichste ist. So ganz einig ist man sich da nicht.
In der Tat hat sie 400 Sitzplätze weniger als die sogenannte „Lofotenkathedrale“, die wir bereits in Kabelvag auf den Lofoten besuchten, dafür hat sie aber eine Kathedra – und ist außerdem wirklich beeindruckend – ohne dabei überladen zu wirken.

Eigentlich ist sie ja Samstags geschlossen, aber als Gottes Bodenpersonal weiß man mitunter, wie man trotzdem reinkommt.
Wer möchte, dem oder der verrate ich es natürlich gerne, aber das würde unseren Rahmen hier sprengen!.

Am Ende unseres kleinen Rundganges kommen wir nun zu dem Gotteshaus, welches ich vorab als Ziel der diesjährigen PfarrRadTour ausgewählt habe: Es ist die sogenannte „Eismeerkathedrale“!
Eigentlich heißt sie ja „Tromsdalenkirke“ und ist eigentlich eine ganz „normale“ Gemeindekirche, ganz ohne Bischof und Kathedra usw.!
Aber durch die Idee, die in ihr Gestalt Annahme und dich ihr exponierte Lage in der Stadt, wurde ihr dieser Ehrentitel zugebilligt: „Eismeerkathedrale“!
Und tatsächlich wirken ihre einzelnen Elemente wie aufgeschichtete Eisplatten, die im Eismeer aufeinandergeschoben wurden!

Im Innern dominiert ein riesiges Glasmosaik den Raum, welches wohl zu den größten seiner Art zählt – wenn es nicht das Größte ist.
Es zeigt den auferstandenen Christus, der seine neue Zeit abbrechen lässt und von der Menschheit, vertreten durch Adam und Eva, dafür mit Jubel empfangen wird!
Von ganz oben regiert die Hand Gottes die Szene – und stellt so dar, worauf wir am Ende hoffen: dass nämlich Gott eine Zeit abbrechen lässt, in der es kein Leid und kein Geschrei – und keinen Hass und keine Gewalt mehr geben wird!

Hier hat meine diesjährige PfarrRadTour nun ihr Ziel erreicht! Und von dort sage ich auch mein heutiges: „Seid ihr / seien Sie behütet!“
Tagesleistung: 4 km, 50 Hm (die Brücke zur Eismeerkathedrale!), in einer Viertelstunde. Den Rest bin ich gelaufen!
Die PfarrRadTour hat hier zwar ihr Ziel erreicht, aber sie ist noch nicht zu Ende. Denn ich muss ja noch nach Hause! Doch davon berichte ich morgen!