Unter dem Motto „Glaube bewegt“ haben sich viele Frauen und auch einige Männer zu unserem Gottesdienst am Freitag nach dem Weltfrauentag im Gemeindehaus Böhl eingefunden.

Wir konnten in einem Team mit zehn katholischen und protestantischen Frauen die geographische, wirtschaftliche und die prekäre politische Situation Taiwans vorstellen und besonders auf die soziale Lage der Frauen in einer konfuzianisch geprägten Gesellschaft eingehen. Trotz einer geschlechterrechtlich vorbildlichen Demokratie leiden viele Frauen unter den alten unterdrückenden Strukturen. Nicht zuletzt gibt es noch einen enormen Bedarf an Rechtssicherheit für Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten.

Unsere beachtliche Kollekte von 390,00 € dient Einrichtungen, die den Frauen zu einem selbstbestimmten Leben verhelfen.
Für unser Buffet mit vielen taiwanischen Gerichten wurden uns noch einmal 51,00 € gespendet, die wir der Kollekte zugerechnet haben.

Dafür ganz herzlichen Dank allen, die durch ihr Engagement im Gottesdienst, bei den Vorbereitungen und in der Küche dazu beigetragen haben! Es war ein wirklich sehr schönes und ermutigendes ökumenisches Miteinander!

Angelika Bender und Brigitte Siring


© World Day of Prayer International Committee, Inc.

Wir laden ein zum Weltgebetstag 2023 aus Taiwan „Glaube bewegt!“
So lautet der offizielle Titel des Gottesdienstes, den wir am Freitag, 3. März 2023, 18.00 Uhr im Protestantischen Gemeindehaus Böhl
mit den Frauen aus Taiwan und Frauen aus aller Welt feiern wollen.

Taiwan ist ein vergleichsweise kleiner Inselstaat, der in der Gefahr der Okkupation durch das riesige Reich China lebt.
Wie die Gesellschaft mit dieser Bedrohung umgeht, wie christliche Frauen und Männer in dem technologisch hoch entwickelten Staat miteinander leben und hoffen, das wollen wir am Weltgebetsabend miteinander erkunden.

Für den Ökumenischen Arbeitskreis:
Angelika Bender, Gisela Singer, Roswitha Buschulte


Rund 180 Kilometer trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das Hightech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Welt-wirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.

In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. Am Freitag, 3. März 2023, feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde diese Gottesdienste. Frauen aus dem kleinen Land Taiwan laden dazu ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn:

Glaube bewegt! Ich habe von eurem Glauben gehört

Epheser 1,15‒19

Die Teilnehmenden werden hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das ein-stehen, was allen gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte.

Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung gelten als Indigene.
Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle.

Die meisten Taiwanerinnen und Taiwaner praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus.
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag.

Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e. V.
Mehr Informationen: www.weltgebetstag.de