Nachdem die Fähre mich gestern wieder auf festen Boden entlassen hat (Bild!), habe ich diesen festen Boden inzwischen nach meiner Rückkehr auch wieder in meinem Zuhause und bei meiner Arbeit gefunden.
Dabei begleitet mich ein besonderes Bild, das ich an einer norwegischen Hauswand entdeckt habe. Im ersten Moment ist die geschnitzte Holzskulptur ein wenig befremdend. Denn sie zeigt den Gekreuzigten als eher plumpen Menschen, der so gar nichts Beeindruckendes an sich hat.
Aber für mich passt er sehr gut zum Bild eines lebendigen Bauhandwerkers, dem Sohn eines Zimmermanns. Und der hätte – glaube ich – seine große Freude an einer Tour durch die einzigartigen Stabkirchen in Norwegen. Ja, vielleicht hätte er auch mit großer Begeisterung an diesen Gebäuden mit gebaut, die seit über 800 Jahren dem Glauben eine Heimat und den Gläubigen einen Ort geben, an dem sie diesen Glauben feiern – und wo sie vielleicht auch in ihm eine Zuflucht finden können.
Diesem Gefühl der Beheimatung, der Zuflucht und auch des Geborgenseins zu folgen war ein wesentliches Anliegen der diesjährigen 5. PfarrRadTour. Ich danke allen, die mir dabei gefolgt sind – und sich vielleicht auch ein wenig haben inspirieren lassen! Wenn dies gelang, ist ein weiteres wesentliches Ziel der Tour erreicht!
Schließlich danke ich auch allen ganz herzlich, die mit ihren Spenden ein anderes wesentliches Anliegen der Tour unterstützen: den Erhalt unserer Kirche in Böhl! Im diese Spenden einzuwerben, bin ich dieses Jahr – wenn ich richtig gerechnet habe – 763 km und 8523 Hm in rund 64 Stunden auf dem Sattel gefahren! Im Schnitt betrug mein Tempo ca. 12,5 km/h.
Natürlich bin ich auch ein wenig traurig, dass die Tour zu Ende ist, denn wenn ich die Zeit hätte und die Kraft, könnte ich noch ewig durch diese grandiose Landschaft mit ihren Schätzen der Natur und der Kultur, vor allem aber mit ihren offenen, freundlichen und hilfsbereiten Menschen fahren.
Leider habe ich diese Zeit nicht – und das ist auch der Grund, warum dies die – zumindest vorerst – letzte PfarrRadTour war. Denn die bisherigen Touren konnte ich nur machen, weil meine Kirche und deren Leitung die Aktion unterstützte, indem sie mir zumindest für die Hälfte der Tour Sonderurlaub gewährte. Leider ist dies nicht mehr möglich.
So freue ich mich und bin dankbar, dass ich fünf Jahre lang diese besonderen Erlebnisse sammeln und sie mit anderen teilen konnte. Allen, die mich unterstützt haben, danke ich herzlich und wünsche allen, die mich irgendwie begleitet haben: Bleiben Sie behütet!