Jetzt geht’s los! Nachdem Fahrrad in den letzten Tagen noch wenig Betätigung hatte, wird sich das ab heute ändern – und zwar in aller Frühe !
Denn schon kurz nach halb fünf Uhr morgens rollen wir zum Anleger des Fährbootes. Dieses fährt die Insel nur 2x am Tag an – und zwar früh morgens und spät nachmittags. Pünktlich um 4.55 Uhr legen wir ab – und gegen halb sechs hat mich das Festland wieder.
Die erste Etappe führt rund 20 km zur nächsten Fähre in Kilboghamn. Dort muss ich dann etwas mehr als eine Stunde warten, was aber kein Problem ist: So reicht die Zeit für ein zweites Frühstück und ein nettes Gespräch mit einem netten Norweger, der schon öfter in Deutschland Urlaub gemacht hat.
Das erste Frühstück hatte ich noch von Seng & Soup”, meiner Unterkunft auf Myken mitbekommen. Damit ich auf dem Schiff keinen kalten Kaffee trinken muss, hatten sie mir auch eine kleine Thermoskanne mitgegeben, auf dem sie den Unterkunftsnamen geschrieben hatten. Die sollte ich einfach auf der Fähre lassen – die fände dann schon ihren Weg zurück…! So etwas habe ich bisher nur in Norwegen erlebt!
Die Fähre bringt mich dann nach Hektik. Unterwegs gibt es einen großen Auftrieb, weil wir unterwegs den Polarkreis überqueren. Eine französische Reisegruppe erlebt eine Polartaufe mit Kapitän, Eiswasser, Aquavit und Besatzungsmitglied mit Wikingerhelm. Diese Prozedur habe ich schon hinter mir und so schaue ich mir die Aktion v oberen Deck mit einer gewissen Heiterkeit an. Dazwischen vergesse ich aber natürlich nicht, den Polarkreis- Globus zu fotografieren (siehe Bild !).Die Strecke, die sich nun anschließt, ist eine der schönsten, die ich bisher gefahren bin!
Sie bringt mich zum nächsten Fähranleger in Agsgardet. Auf der anderen Seite des Fjords liegt Foroy, wo ich heute Abend auf dem Campingplatz übernachten werde. Dort komme ich gegen 15.00 Uhr an, checke ein, baue mein Zelt auf und packe einen Großteil meiner Ausrüstung hinein. Denn ich habe noch etwas vor – und zwar mit kleinem Gepäck. Damit mache ich einen Abstecher – etwas Absender Fahrradroute – und zwar zu einer Zunge des Gletschers “Svartisen”. Ein Stück von ihm kann man zwar sogar vom Zeltplatz aus sehen, doch ich will etwas mehr mitbekommen – und das ist mir die Extratour bei immer noch stechender Sonne wert!
Jawohl, Sie haben richtig gelesen: “Stechender Sonne”! In der Spitze war es heute über 31 Grad heiß – und das jenseits des Polarkreises!
Das ist natürlich ganz schlecht für den Gletscher – und zum Fahrradfahren war es heute auch nicht so toll!
Nach knapp 1,5 Stunden stehe ich dann am Aussichtspunkt “Braset” und schaue hinüber zum “Engabreen”, einem bekannten Seitenarm des Gletschers. Hier wollte ich unbedingt mal hin, nachdem ich vor Jahren am Gletscher vorbeifuhr, ohne etwas von ihm zu sehen. Darum war das hier wichtig!
Auf der Rückfahrt zum Campingplatz sind es immer noch gut 25 Grad – und die Sonne sticht, als wollte sie gar nicht mehr aufhören!
Auf dem Hinweg zum “Svartisen” hatte ich mich schon reichlich an der Salatbar des Einkaufszentrums bedient. Da reicht jetzt eine Kleinigkeit. Und dann geht es um 21.30 Uhr, bei immer noch strahlendem Sonnenschein, in die Heia!
Tagesleistung: 73 km,