Donnerstag, 18.Juli 2024, vierter Tag der PfarrRadTour.

Um kurz nach drei Uhr morgens kommen wir in Trondheim an. Von meinen ukrainischen Mitfahrern musste ich geweckt werden, da ich es tatsächlich geschafft hatte, trotz widriger Umstände einzuschlafen.

Was soll ich jetzt tun? Mein neuer Zug nach Mo I Rana geht erst um 7.49 Uhr – und so lange im Bahnhof rumzuhängen, habe ich keine Lust. Außerdem muss ich mich bewegen! Also beschließe ich, eine privat geführte Stadtrundfahrt mit Fahrrad zu unternehmen.

Es ist noch dunkel – und es regnet in Strömen. Also “optimale” Bedingungen für mein Unternehmen!
Zunächst führt mich mein Weg zur Kathedrale. Die ist zwar geschlossen, aber es herrscht eine himmlische Ruhe! Und beten kann man ja auch VOR der Kirche!

Nach einer ganzen Weile breche ich auf zur Festung Friedrichstein oberhalb der Stadt. Von dort aus soll man einen schönen Blick über die Stadt haben. Das ist auch so – selbst unter den gegebenen Umständen mit Regen, Frühnebel und dämmrigen Licht. Auf dem Weg zur Festung muss ich ordentlich kurbeln, aber das bringt den Kreislauf in Schwung!
Anschließend fahre ich Kreuz und quer durch die Altstadt – und passiere dabei u.a. die Residenz des Königs während seiner Aufenthalte in Trondheim.

Irgendwann habe ich dann genug von der nassen Rundfahrt und kehre zurück zum Bahnhof, wo es schön warm und trocken ist!
Dort kann ich dann auch frühstücken – und dann ist es bald soweit und der Zug ist da!

In rund sieben Stunden soll er mich, wenn diesmal alles klappt, nach Mo I Rana bringen.
Da mir die norwegische Eisenbahn zur Versöhnung einen Komfortsitz spendiert hat, den man zum Liegesitz umfunktionieren kann, schlafe ich in Intervallen den Vormittag hindurch.
Danach genehmige ich mir ein Mittagessen im Zug. Während ich das verzehre und dabei aus dem Fenster schaue, merke ich, warum ich das alles u.a. auf mich nehme: Denn eine großartige Landschaft mit wilden Wäldern und Bergen, Flüssen und Seen zieht am mir vorbei! Dazwischen vereinzelte Häuser oder kleine Siedlungen. Das beeindruckt mich immer wieder!
Gegen 14.30 Uhr erreiche ich Mo I Rana. Von hier aus wollte ich heute morgen mit Fahrrad nach Tonnes fahren (ca.85 km) und von dort aus zur kleinen Insel Myken, wo ich etwas Besonderes vor und deshalb auch schon meine dortige Unterkunft reserviert habe. Das klappt nun leider nicht und ich muss stattdessen mit dem Überlandbus nach Tonnes fahren, der Mo I Rana um 16.00 Uhr verlässt.

Auf dieser Linie gelange ich schließlich bis nach Tonnes, wo schon die Expressfähre wartet. Mit einigen Zwischenstationen bringt die Fahrrad und mich am Ende an mein Tagesziel zur Insel Myken. Wie ich dort übernachte und was mich dort hingetrieben hat, verrate ich morgen!

Tagesleistung: 12 km, 80 Hm.