Freitag, 2. August 2024

Jetzt ist es geschafft! Um 13.30 Uhr rolle ich an der Einfahrt zum Nordkapp- Gelände ein! Schwer zu sagen, was in diesem Moment in mir vorgeht! Zum Teil ist es die Freude und die Erleichterung, dass ich es nun wirklich fertiggebracht habe. Zum Teil sind es aber auch viele Erinnerungen an die Genese dieses Projektes, die plötzlich in mir Raum finden! Vielleicht muss ich mich auch erst einmal darin zurechtfinden, dass ein Traum aus jungen Jahren nun wirklich wahr wurde!

Bevor es soweit war, musste ich aber erst einmal wieder viele Höhenmeter kurbeln. Fast war mir so, als habe sich das Kapp mit Wind und Steigung gewehrt, erobert zu werden. Das musste ich mir wohl verdienen!
So rolle ich jetzt bei schönstem Sonnenschein auf die berühmte Weltkugel zu, welche die Spitze des Kapps ziert (Bild!) Und dann stehe ich auf einmal mit Fahrrad selbst oben, nachdem eine freundliche junge Frau bereit war, ein paar Fotos zu schießen (Bild!).

Dann kommt ein langer Moment der Ruhe und des Nachdenkens, bevor ich meine Umgebung weiter erkunde. Dazu gehört ein Blick auf den “Knivschellodden”, ein flacher Felsen, der noch ein Stück weiter nördlich ins Nordmeer ragt, als das Kapp. Aber der ist natürlich längst nicht so imposant, wie der Nordkappfelsen…!

Natürlich besuche ich auch das Informationszentrum. Zu diesem gehört auch die St. Johanneskapelle, die ausdrücklich für Angehörige aller christlichen Konfessionen und Demonitationen eingerichtet wurde (Bild!). Als verbindende Elemente aller dienen drei Symbole, die allen gemeinsam sind: Die Figur Jesu Christi, das Kreuz und die Taube – das Zeichen des Heiligen Geistes, die in einem Wandteppich eingewoben ist. Es ist ein sehr beeindruckender Raum! Der Altarbereich ist wie ein Bootsrumpf gestaltet, der nach außen in dem Durchgang hineinragt und so als optische Sperre dient, die einlädt, innezuhalten und einzutreten. Das tue ich dann auch und verbringe einige Zeit in dieser besonderen Felsnische, auch, um mich zu bedanken und um den Segen für den Rückweg zu bitten.

Mit diesem lasse ich mir Zeit, denn ich muss erst um kurz vor Sechs Uhr morgens am nächsten Tag in Honningsvag sein, wo ich das Schiff nach Bodoe besteigen werde. So fahre ich im taghellen Licht (Ausläufer der Mitternachtssonne!) zu Tal und ans Meer! (Bilder!)
Gegen 23.00 Uhr treffe ich dann in Honningsvag ein, wo ich im Schatten der Kirche Rast mache. Sie hat eine besondere Bedeutung, über die ich dann morgen berichten werde!

Für heute soll es aber genügen! Vielleicht möchte ja der ein oder die andere darüber nachdenken, ob es da nicht einen (geheimen) Traum gibt, den zu erfüllen noch möglich wäre. Dazu möchte ich Mit machen und grüße herzlich aus dem “hohen Norden”!
Seien Sie / seid ihr behütet!

Tagesleistung: 57km, 880 Hm, in ca. 7 Stunden reiner Fahrtzeit.