Am Ende der gestrigen Wegstrecke stand die Begegnung mit der größten Stabkirche Norwegens in Heddal. Die Schilderung dieser Begegnung habe ich mir für heute aufgehoben, da heute, außer einer schweißtreibenden Transferfahrt Richtung Larvik, nicht viel zu berichten ist.
Heddal wurde schon als „gotische Kathedrale in Holz“ bezeichnet. Und auch wenn sie tatsächlich „nur“ eine Gemeindekirche ist, hat sie diese Bezeichnung wohl verdient!
Denn mit ihrer schieren Größe und ihrem verschachteltem Dach, welches zwei runde Chortürme und einen viereckigen Glockenturm trägt, ist sie – frei stehend in der Landschaft – schon von Weitem eine Ehrfurcht gebietende Erscheinung! Im Gegensatz zu den meisten anderen Stabkirchen, die ich besucht habe, liegt sie nicht auf einer Anhöhe (zu der man hinauf radeln muss), sondern wurde ca. 1250 in der Nähe eines Flusses erbaut. So konnten viele Bauern am Sonntag mit dem Boot zur Kirche fahren!
Im Innern wird das Hauptschiff durch 20 Masten getragen. Einige davon wurden in der Mitte des letzten Jahrhunderts erneuert
Allerdings bekommen diese Masten jetzt schon Risse, da das Holz nicht ausreichend lange gelagert wurde. Die alten „Stäbe“ jedoch sehen auch nach fast 800 Jahren aus ‚wie neu‘!
Der Chor der Kirche war wohl einmal das Hauptschiff einer früheren, viel kleineren Kirche. In ihm steht noch ein Altar aus dem 17. Jahrhundert u.a. mit einer Abendmahlsszene. Dieses Motiv habe ich auf den Altarbildern vieler Stabkirchen entdeckt.


Eine der erhaltenen Besonderheiten ist ein mittelalterlicher, reich dekorierter Pfostenstuhl (Bild!). Auch einige Spuren einer früheren ornamentalen Bemalung wurden gesichert



Ansonsten berührt der Raum durch seine Größe und vor allem auch seine Höhe. Denn mit 26 Metern ist die Kirche deutlich höher, als lang (20 m)!
Die Heddal-Kirche ist die letzte Stabkirche auf meiner diesjährigen PfarrRadTour. Nach ihrem Besuch fahre ich zwei Tage nach Larvik, wo ich dann noch einmal übernachten und dann morgens früh um acht Uhr mit der Fähre nach Dänemark übersetzen werde, wo mein Auto schon auf die Heimfahrt wartet.




Heute übernachte ich auf einem kleinen Campingplatz ca. 10 km vor Porsgrunn. Unterwegs in der Telemark bewundere ich immer wieder, wie die Landwirte dort an Hängen und den wenigen Ebenen Flächen dem Boden ihre Ernte abringen. Die Telemarklandschaft ist durchaus grün, mit weit verstreuten Häusern und Höfen – und natürlich ganz viel Hügeln!
Von denen ruhe ich mich gerade ein wenig aus und hoffe, dass auch Sie zur Ruhe kommen!






Bleiben Sie behütet!
Tagesleistung: 74 km, 1.015 Hm, 6 Stunden – gefahren wieder in sommerlicher Hitze, während es Zuhause, wie ich höre, ein durchaus schäbiges Wetter gibt. Gerne würde ich ein paar Grad und etliche stechende Sonnenstrahlen abgeben!“